Diözese Innsbruck setzt erneut deutliches Zeichen gegen Missbrauch

Die Diözese Innsbruck hat eine Verpflichtungserklärung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erarbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Bischof Manfred Scheuer sowie Generalvikar Jakob Bürgler waren die ersten Unterzeichner.

Die Diözese Innsbruck setzt  ein ganz besonderes Signal gegen Missbrauch und sexualisierte Gewalt: Die Verantwortlichen der Diözese Innsbruck haben sich mit dem Betriebsrat und der Stabsstelle für "Kinder- und Jugendschutz" darauf geeinigt, eine Verpflichtungserklärung zum Schutz von Kindern in der Diözese Innsbruck zu formulieren. Alle Priester, Diakone und Ordensleute im Dienste der Diözese Innsbruck sowie alle hauptberuflichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind verpflichtet, diesen Verhaltenscodex  zu unterzeichnen.

Groß war das Medieninteresse, als Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Jakob Bürgler und der Leiter der Stabsstelle, Hannes Wechner, die Verpflichtungserklärung sowie die begleitenden Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen präsentierten und die Erklärung zusammen mit weiteren Vertretern kirchlicher Berufsgruppen unterzeichneten.

Scheuer: "Wir wollen Verantwortung übernehmen!"
"Wir haben uns in den vergangenen Jahren der schmerzlichen und beschämenden Erinnerungen an Verletzungen und Verwundungen, Gewalt durch Priester, kirchliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu stellen. Ich bin mir bewusst, dass Heilung nicht machbar, Versöhnung nicht erpressbar ist. Da lässt sich nichts erzwingen." So Bischof Manfred Scheuer  anlässlich der Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Bischof Scheuer weiter: "Aber wir wollen Verantwortung übernehmen . Verantwortung übernehmen heißt aber auch für die Zukunft vorzusorgen. Da ist es entscheidend, dass Bewusstseinsbildung geschieht. Die entsprechende Sensibilisierung und Professionalisierung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Schaffung von klaren Regeln und Strukturen sind dafür notwendig. Nur wenn Gewalt klar erkannt und benannt wird, wird Grenzüberschreitungen und Übergriffen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen konsequent begegnet."
 
Konsequente Präventionsarbeit in der Diözese Innsbruck
Gleichzeitig bietet die Verpflichtungserklärung über das Thema sexualisierte Gewalt hinaus Anknüpfungspunkte, auch andere Gewaltformen in den Blick zu nehmen sowie Kindern und Jugendliche ganz allgemein in der Wahrnehmung ihrer Grenzen und Rechte zu bestärken. Generalvikar Jakob Bürgler: " Die Stabsstelle "Kinder- und Jugendschutz" wurde am 1. April 2011 gegründet, um einen ständigen Prozess der Sensibilisierung für die Themen Gewalt und sexualisierte Gewalt in Gang zu halten und entsprechende fördernde Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehören u.a. die Professionalisierung der mit jungen Menschen arbeitenden ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen, Information und Beratung aller MitarbeiterInnen, Gestaltung struktureller Rahmenbedingungen, um sexualisierte Gewalt in der Institution zu erschweren, Vernetzung mit der diözesanen Ombudsstelle für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch. 

Maßnahmenbündel erarbeitet.
Hannes Wechner hat auf der Pressekonferenz das gesamte Maßnahmenpaket der Diözese Innsbruck vorgestellt. Dazu gehören die Aufnahme des Schutzes gegen sexualisierte Gewalt in die diözesane Betriebsvereinbarung, die Ausarbeitung der Verpflichtungserklärung, von zwei Informationsbroschüren und die Durchführung einer Fachtagung im Haus der Begegnung am 15. Juni. "Die Diözese signalisiert damit eindeutig: Hier ist kein Platz für Täter und Täterinnen. Wir wollen ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein." 

Die Audiodateien mit den Beiträgen von Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Jakob Bürgler und Hannes Wechner von der Stabsstelle stehen hier als Download zur Verfügung.

www.dibk.at/ombudsstelle 

bauer_buergler_scheuer_wechner_web.jpg
Diözese Innsbruck - Aktuell