Diözese Innsbruck mit Caritas bemüht um Flüchtlingsquartiere

Vorbereitung kirchlicher Stellen auf Flüchtlingszustrom – Caritas bittet um Geldspenden für Soforthilfe vor Ort

Der Krieg in der Ukraine macht viele Menschen betroffen, die angebotene Hilfsbereitschaft ist enorm und wird hundertprozentig gebraucht werden. In den kommenden Wochen ist mit einem Flüchtlingsstrom auch nach Österreich zu rechnen, auf den sich auch kirchliche Einrichtungen vorbereiten. In Abstimmung mit dem Land Tirol arbeitet die Diözese Innsbruck daran, Unterkünfte vorzubereiten – vorrangig größere Quartiere, wo Menschen gut versorgt und Kinder längerfristig betreut werden können. So wurden bisher fünf kirchliche Häuser für eine Unterbringung an die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) angeboten.

 

Unter den kirchlichen Quartieren in Tirol finden sich das ehemalige Kapuzinerkloster in Imst und das ehemalige Franziskanerkloster in Reutte sowie das Franziskanerkloster in Innsbruck, aus dem im vergangenen Jahr die Patres ausgezogen sind. Die drei Häuser stehen vorläufig noch leer und können vorübergehend genützt werden.

Ebenso sind die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck bereit, das mittlerweile aufgelassene Bildungshaus „Haus Marillac“ als Quartier anzubieten. Auch das ehemalige Benediktiner-Stift Fiecht, das sich seit drei Jahren im Eigentum von Christoph Swarovski befindet, wird als größere Unterbringung für Flüchtlinge zur Verfügung stehen. In Folge werden die Häuser von der TSD auf ihre Nutzbarkeit überprüft und weitere Vorgangsweisen abgeklärt.

 

Bischof Hermann Glettler: „Es bewegt uns, wie großzügig und kooperativ Menschen auf die aktuelle humanitäre Katastrophe reagieren. Neben den wichtigen Kundgebungen, die einen sofortigen Waffenstillstand einfordern, braucht es auch das in vielen Kirchen gepflegte Gebet um Frieden. Es ist eine geistige Kraft, bewahrt nicht nur vor Verzweiflung und Gleichgültigkeit, sondern stärkt auch zu einem konkreten Engagement für Notleidende. Friedensarbeit, Gebet und konkrete Hilfestellungen gehören zusammen!“

 

Caritas: Jahrzehnte von Erfahrung mit Krisen im Land und vor Ort 

Die Caritas ist seit 30 Jahren in der Ukraine tätig. Die aufgebauten Strukturen im gesamten Land ermöglichen es, vor Ort gezielt zu helfen. Die Caritas Ukraine ist mit Hunderten lokalen Caritashelferinnen und -helfern im Einsatz. Mit immer massiveren Angriffen und Kriegshandlungen nimmt die Not täglich zu.

Über Jahrzehnte hat die Kirche in Tirol Erfahrung im Umgang mit Krisen im Land und in der Welt gesammelt. Gemeinsam mit Politik, NGOs und Bevölkerung wurden viele große Herausforderungen bewältigt, um Schutzsuchende nach Kriegen und Krisen aufzunehmen, zu schützen, zu fördern und zu integrieren.

 

Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb: „Ich bin tief beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft in Tirol. Wir bekommen eine Vielzahl an Wohnungsangeboten, die wir an das Land Tirol weitergeben können. Politisch gilt es jetzt alles dafür zu tun, dass der Zugang zu humanitärer Hilfe in der Ukraine aufrechterhalten bleibt. In den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und Anstrengungen muss jetzt die Sicherheit und der Schutz von Kindern, Frauen und Männern gestellt werden. Zugleich ist die Versorgung der geflüchteten Menschen in unseren Nachbarländern eine große Herausforderung.“

 

Die Caritas bittet vorrangig um Unterstützung durch Geldspenden. Der Bedarf an Sachspenden wird mit den Partnern vor Ort gerade erhoben und in den nächsten Tagen kommuniziert, damit gezielt geholfen werden kann. Vorerst bitte keine Sachspenden!

 

Spendenkonto 

Bitte helfen auch Sie und spenden Sie jetzt unter www.caritas.at/ukraine   
BIC: RZTIAT22
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950
Kennwort: Ukraine Soforthilfe 

Mit 25 Euro helfen Sie mit einem Nothilfepaket, das Zucker, Mehl, Tee, Sonnenblumenöl, Butter und Lebensmittelkonserven enthält.

Foto: Caritas Wien

Statement Bischof Hermann Glettler

Interview mit Bischof Hermann Glettler, der sich am 8. März 2022 mit LH Günther Platter und LHStv.in Ingrid Felipe anlässlich des Kriegs in der Ukraine im Landhaus in Innsbruck zusammengefunden hat, um sich über den aktuellen Stand - allen voran hinsichtlich der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge - abzustimmen.