Debant wird erste Klimabündnis-Pfarre Tirols

Die Pfarre zum Hl. Geist in Debant wurde am 22. November von Geschäftsführer Andrä Stigger als erste Klimabündnis-Pfarre Westösterreichs ausgezeichnet.

„Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus zu schützen, schließt die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen“ heißt es in der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus. Diesem Aufruf nach einer nachhaltigen Entwicklung ist die Diözese Innsbruck bereits im Mai 2018 gefolgt, als sie ihre Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlichte und dem Klimabündnis Tirol beitrat. Nun schloss sich auch die erste Pfarre Tirols dem Netzwerk an: Die Pfarre zum Hl. Geist in Debant wurde am 22. November von Geschäftsführer Andrä Stigger als erste Klimabündnis-Pfarre Westösterreichs ausgezeichnet.

Ganzheitlicher KlimaCheck 

Teil des Aufnahmeprozesses zur Klimabündnis-Pfarre ist ein ganzheitlicher KlimaCheck: Von Energie und Mobilität, über Beschaffung und Abfall, bis hin zu Kommunikation wurde die Pfarre Debant auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis zeigt: Die Pfarre kann schon Einiges vorweisen, wie beispielsweise die Umstellung der Heizung von Öl auf Fernwärme im Pfarrhaus und in der Kirche. „Debant nimmt bereits eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit ein“, so Klimabündnis-Geschäftsführer Andrä Stigger. „Trotzdem gibt es noch einiges zu tun. Deshalb haben wir gemeinsam Klimaziele für die kommenden Jahre vereinbart.“ Dazu gehören unter anderem die Schaffung eines Gemeinschaftsgartens und einer Wildblu­menwiese auf dem Grundstück der Pfarre, die Umrüstung der Pfarrhausbeleuchtung auf 100 Prozent LED- Be­leuchtung, eine Mobilitätserhebung bei Festen und Gottesdiensten und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in der Pfarrgemeinschaft.

Feierliche Urkundenübergabe 

Federführend auf dem Weg zur Klimabündnis-Pfarre wirkte August Seiwald mit: „Wir machen es uns zur Pflicht, mit kleinen alltäglichen Handlungen für die Schöpfung zu sorgen“, so der Pfarrökonom bei der feierlichen Urkundenübergabe im Kultursaal. Der Abend, an dem rund 300 Gäste teilnahmen, wurde von einem Benefizkonzert mit den „Vielfältigen“ umrahmt. Der Erlös kommt Umweltprojekten zugute.

Von Tirol nach Amazonien 

Dem Klimabündnis Tirol sind bisher 78 Gemeinden, 42 Bildungseinrichtungen und 15 Betriebe beigetreten. Herzstück des Vereins ist eine globale Partnerschaft zum Schutz des Klimas. Die Partnerschaft verbindet europäische Gemeinden und Institutionen mit Organisationen von indigenen Menschen im Amazonas-Gebiet Brasiliens. Durch diese ideelle, finanzielle und politische Unterstützung konnte bereits ein Gebiet sichergestellt werden, das anderthalb Mal so groß ist wie Österreich. Doch nicht zuletzt durch die aktuellen Waldbrände im Amazonas steigt der politische Druck auf indigene Menschen. Und auch immer mehr Amtspersonen aus kirchlichen Institutionen erkennen die Brisanz des Themas. Das zeigte sich beispielsweise bei der Amazoniensynode im Oktober.

Bildnachweis: Erich Hopfgartner v.l.n.r. Klimabündnis-Geschäftsführer Andrä Stigger, Obmann des Pfarrkirchenrats Peter Inmann, Pfarrkurator Thomas Happacher, Pfarrer Bruno Decristoforo, Obfrau des Pfarrgemeinderats Daniela Sailer, Bürgermeister von Nussdorf-Debant Andreas Pfurner, Umweltbeauftragte der Diözese Innsbruck Daniela Soier und Pfarrökonom August Seiwald.