Caritasdirektor beeindruckt von jungen Menschen

Wach, weltoffen und solidarisch - ein positives Bild zeichnet Caritasdirektor Georg Schärmer von den jungen Menschen beim Internationalen Forum Alpbach.

Als "wach, weltoffen und solidarisch" hat der Tiroler Caritasdirektor Georg Schärmer die Jugend bezeichnet. Mehr als 5.000 Jugendliche hätten allein im Vorjahr im Rahmen diverser Sozialaktionen und Bildungsworkshops der "YoungCaritas" ein "eindrucksvolles Zeichen" gesetzt, so Schärmer in einer Aussendung am Dienstag. Er wende sich damit gegen ein allgemein verbreitetes Bild von einer "egoistischen heutigen Jugend". Auch die vielen Jugendlichen, die bei anderen Einrichtungen oder Vereinen tätig sind, "belegen die Palette des breit gestreuten Engagements".

Junge Menschen, die zum Engagement bereit sind, bräuchten "offene Drehscheiben, ansprechende Möglichkeiten um anzudocken, fähige Projektentwickler und -begleiter", so Schärmer. "Tausende Jugendliche warten darauf, abgeholt und gefragt zu werden." Er nahm hier Erwachsene und die Politik in die Pflicht: Erstere müssten positive Vorbilder sein und die Botschaft "Ich brauche dich" klarer formulieren und zweitere "den Wert jugendlichen Engagements entsprechend dotieren".

Forscher: "Heiliger" Individualismus 

Der Tiroler Caritasdirektor reagierte mit seiner Stellungnahme auf einen Vortrag des Jugendforschers Bernhard Heinzlmaier beim "Fachhochschulforum" des diesjährigen "Europäischen Forum Alpbach". Heinzlmaier zeichnete darin ein düsteres Bild der heutigen Jugend. "Der Individualismus wird heilig gesprochen", erklärte Heinzlmaier im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstag-Ausgabe). Die Einstellung für die Gemeinschaft sei heute verloren gegangen; dafür sei gefordert, weit zu kommen: "Wer sich rücksichtslos verhält, wird ausgezeichnet. Wer egoistisch ist, kommt zum Erfolg. Das ist die Idee."

Heinzlmaier äußerte sich im Zeitungsbericht auch zur Diskrepanz zwischen dem Optimismus der Jugend, was ihre persönliche Zukunft angeht, und dem Pessimismus, wenn es um die ganz allgemeine Zukunft geht: "Selbst schafft man es, der Rest wird untergehen", hätten 70 Prozent der Befragten in der Jugendwerte-Studie 2011 vermittelt. Denn eine Konkurrenzgesellschaft impliziere Verlierer, sie seien in Wirklichkeit der Anreiz für Gewinner, so der Jugendforscher.

Das am 16. August gestartete "Europäische Forum Alpbach" steht heuer unter dem Motto "Erwartungen - Die Zukunft der Jugend". Noch bis 1. September stehen Vorträge und Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen im Tiroler Alpbach auf dem Programm.

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