Bürgler: Missionarische Arbeit bedeutet, sich der Unsicherheit aussetzen

50 Citypastoralmitarbeiter tauschten sich in steirischer Landeshauptstadt aus - Dank und Ermutigung für "sehr wertvolle Arbeit" von Bischof Krautwaschl

Unter dem Thema  "Kirche im Aufbruch - Missionarische Pastoral im Kontext von Citypastoral: biblisch, diakonisch, praktisch" hat kürzlich die jüngste österreichische Citypastoraltagung in Graz stattgefunden. Zu dem Treffen waren fünfzig haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Citypastoraleinrichtungen aus vielen Teilen Österreichs in der steirischen Landeshauptstadt zusammengekommen, wie die Diözese Graz-Seckau am Mittwoch per Aussendung mitteilte.

Unter den Referentinnen und Referenten waren u.a. der Bischofsvikar für missionarische Pastoral in der Diözese Innsbruck, Jakob Bürgler, die steirische Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler sowie Esther Handschin, Pastorin in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich. Grußworte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtete auch der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der sich bei den Anwesenden für die "sehr wertvolle Arbeit" in den unterschiedlichen Citypastoraleinrichtungen in Österreich bedankte und sie ermutigte, sich nicht von "manchem - auch innerkirchlichen - Gegenwind" irritieren zu lassen.

 

Bischofsvikar Bürgler: Es gilt, "Kontrollverlust der Kirche" auszuhalten 

Bischofsvikar Bürgler stellte in seinem Vortrag die "missionarische Umkehr" ins Zentrum, die, wie Papst Franziskus sie verstehe, etwas "sehr Radikales" meine. So bedeute sie letztendlich, "sich der Unsicherheit auszusetzen", einen "Kontrollverlust der Kirche" auszuhalten und auch eine "völlige pastorale Neuausrichtung" anzustreben.

Evangelisierung bedeute Begegnung, hielt Caritasdirektorin Tödtling-Musenbichler in ihrem Referat zum Thema "Menschen in Nöten evangelisieren uns" fest. Ausgehend von der Frage Jesu an den Blinden im Markus-Evangelium: "Was willst du, dass ich dir tue?" könne Begegnung auf Augenhöhe gelingen. "Es gilt hinzuhören, zuzuhören, sich berühren zu lassen", so die Caritasdirektorin.

Pastorin Handschin erzählte von ihren Erfahrungen einer "lernenden, im Umbruch befindlichen, manchmal scheiternden, aber sich immer wieder neu aufmachenden methodistischen Kirche in Wien". Ihr Fazit laute: "Wir feiern die Liebe Gottes und deshalb machen wir anderen Mut."

Citypastoral betreiben die Kirchen als niedrigschwellige Einrichtungen mit offenen Türen in Stadtzentren, Einkaufshäusern und Verkehrsknotenpunkten. Organisiert wurde die Tagung in Graz vom Netzwerke Citypastoral in Österreich. Darin vereint sind kirchliche Einrichtungen in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt.  (Info: https://www.pastoral.at/citypastoral)

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Citypastoral - wertvolle Arbeit in vielen Einrichtungen. Bild: pixabay