Bischof weihte fünf Diakone

Bischof Manfred Scheuer hat im Innsbrucker Dom fünf verheiratete Männer zu Diakonen geweiht.

 

Fünf verheiratete Männer aus der Diözese Innsbruck hat Bischof Manfred Scheuer heute, Sonntag, 8. September bei einem Festgottesdienst im Innsbrucker Dom unter großer Beteiligung von Bevölkerung und Klerus zu Ständigen Diakonen geweiht.
 
Die Weihekandidaten sind verheiratet und haben sich - zum Teil gemeinsam mit ihren Frauen - drei Jahre lang im Ausbildungskreis auf ihren Dienst als Ständiger Diakon vorbereitet. Zusätzlich haben sie ein Praktikum im sozial-diakonalen Bereich absolviert.
Die fünf Männer wurden zu so genannten "Ständigen Diakonen" geweiht. Dieses Weiheamt für verheiratete Männer wurde vom 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) wieder errichtet. In der Diözese Innsbruck wurden im Jahr 1971 die ersten Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Ständige Diakone sind vor allem im sozial-caritativen Bereich, in der Verkündigung und in der Liturgie tätig. In der Diözese Innsbruck sind derzeit 53 Ständige Diakone tätig.
 
Große Erwartungen an die Diakone
In seiner Predigt ging Bischof Manfred auf die Erwartungen der Menschen an einem Diakon ein: „Die Fülle an Erwartungen und Rollen sind groß: Offenheit, Zeit, Verbindlichkeit, Ehrlichkeit, Bodenhaftung und Ausgewogen sein. Pfarrgemeinde und Priester erwarten von einem Diakon Vorbildfunktion, Bindeglied, Erreichbarkeit, Nothelfer in der Seelsorge, Verfügbarkeit, Hilfsbereitschaft, Toleranz, Ermutigung, Orientierung geben. Er soll Ansprechpartner sein. Nicht wenige sehen im Diakon den „Ersatzpriester“. Den einen kommt der Diakon zu weltlich, den anderen zu klerikal vor. Für die einen ist er Ersatzpfarrer, andere möchten darin das „Auge des Bischofs“ (syrische Kirchenordnung aus dem 5. Jh) sehen, d. h. der, der die Nöte und Sorgen der Menschen sieht.“ Und weiter: „Ihr gehört zum Amt in der Kirche und seid somit auch so etwas wie eine kooporative Person.“
Scheuer erweiterte ein Zitat des Arztes Univ.-Prof Dr. Karl Hermann Spitzy, der meinte: „Der kategorische Imperativ eines Arztes sollte heißen: ‚Handle so, dass es auch ein Gebet sein könnte'.“ Dieser Grundsatz könne für alle gelten.
Der Bischof dankte den fünf neuen Ständigen Diakonen für ihre Bereitschaft, dieses Amt zu übernehmen und den Familien, diese Aufgabe mitzutragen. Scheuer abschließend: „Und ich danke Gott, dass er euch uns schenkt.“
 
Die neuen Diakone sind:
Dr. Erwin Bachinger (45) aus Buch b. Jenbach. Der Finanzbeamte ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ehrenamtlich tätig ist Bachinger in der Vinzenzgemeinschaft.
Dr. Josef Walder (39) aus Innsbruck. Er arbeitet hauptberuflich als theologischer Referent von Bischof Manfred Scheuer und engagiert sich ehrenamtlich u. a. beim "Vinzibus" der Vinzenzgemeinschaft in Innsbruck. Walder ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Herbert Scharler (57) aus See im Paznauntal. Er arbeitet im Krankenhaus Zams und leistet ehrenamtlich Besuchsdienste und ist als Mesner tätig. Scharler ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.
Mag. (FH) Markus Köck (46) aus Sautens. Er ist Finanzkammerdirektor der Diözese Innsbruck. Ehrenamtlich ist er in den Pfarren Oetz und Sautens in der Gestaltung der Liturgie und im Bibelkreis tätig. Köck ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Armin Schwenninger (41) aus Tobadill. Er arbeitet bei den Arlberger Bergbahnen und ist als Pfarrkoordinator seiner Heimatpfarre tätig. Ehrenamtlich leistet er Besuchsdienste und arbeitet in der Verkündigung und der Gestaltung liturgischer Feiern mit.
 
Die Ausbildung zum Diakon
Im September beginnt ein neuer Ausbildungskurs. Voraussetzungen dazu sind der Abschluss einer theologischen Ausbildung, eine soziale Verwurzelung in einer Pfarre, ein Mindestalter von 32 Jahren für verheiratete Interessenten sowie die Zustimmung der Pfarre und der Diözese. Informationen bei Diakon Karl Eller, Tel. 0676/8730 2106. 

Die Predigt vom Bischof im Wortlaut 

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