Bischof Scheuer trifft in Kreta auf Metropolit Arsenios Kardamakis

Leitende MitarbeiterInnen der Diözese Innsbruck bei ökumenischer Studientagung auf griechischer Insel

Der Metropolit von Österreich, Arsenios Kardamakis, Bischof Manfred Scheuer sowie leitende MitarbeiterInnen der Diözese Innsbruck besuchten auf Einladung von Univ. Prof. Grigorios Larentzakis in der vergangenen Woche eine ökumenische Studientagung auf der Orthodoxen Akademie von Kreta (OAK).

 Bei der Tagung nannte Bischof Manfred Scheuer als konkrete ostkirchliche Impulse für die Westkirche die „Communio-Theologie“, die auch stark in das II. Vatikanische Konzil Eingang gefunden hat. Weiters hob Scheuer in diesem Zusammenhang den Ursprung der Theologie in der Liturgie, das Jesusgebet, die Theologie der Ikonen, die Deutung von Schönheit und Ästhetik sowie die eucharistische Ekklesiologie hervor.

Ein klares Bekenntnis zur Ökumene legte auch Metropolit Arsenios Kardamakis ab. Vorbild für jede Einheit ist aus orthodoxer Perspektive die Dreifaltigkeit, in der das Verhältnis von Einheit und Vielfalt grundgelegt ist. Die Verpflichtung zum Dialog kommt von Christus selbst.

Auf dem Programm der Studientagung standen auch Begegnungen mit dem Erzbischof von Kreta, Irineos Athanassiadis, mit Metropoliten und Theologen sowie Besuche in Frauen- und Männerklöstern. Die Begegnungen unterstrichen gelebte Ökumene in Dialog, Offenheit und Gastfreundschaft.

Von orthodoxer Seite wurde besonders der Zusammenhang von Diakonie und Liturgie hervorgehoben. Die Kirche von Kreta leistet in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise konkrete Hilfe. So werden von der Kirche alleine in der Stadt Chania täglich 1300 Essen ausgegeben. In den vergangen Jahrzehnten hat die orthodoxe Kirche den sozialen und wirtschaftlichen Aufbau des Landes entscheidend geprägt. Der ökumenische Patriarch Bartholomaios hat das Jahr 2013 angesichts der ökonomischen Krise zum „Jahr der Solidarität“ erklärt. Er hoffe dadurch, „hinreichend viele Herzen für dieses Problem der großen und weit verbreiteten Armut zu erreichen, damit sie die notwendigen Maßnahmen ergreifen, die Not der Hungernden und Benachteiligten zu lindern“.

Hintergrund: Ökumene 

Das Zweite Vatikanische Konzil erklärt, dass die Kirchen des Ostens das „ganze geistliche und liturgische, disziplinäre und theologische Erbe mit seinen verschiedenen Traditionen zur vollen Katholizität und Apostolizität der Kirche“ gehören. (UR 17) „In der ökumenischen Begegnung geht es darum, von den Stärken des jeweils anderen auszugehen, sich herausfordern und beschenken zu lassen, sich auch korrigieren zu lassen“, erklärt der Innsbrucker Bischof.

Wortlaut eines Vortrags von Bischof Scheuer im Rahmen der Studientagung: klicken Sie hier

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Bischof Scheuer trifft in Kreta auf Metropolit Arsenios Kardamakis