Bischof Scheuer erinnert an Franz Jägerstätter

Am 26. Oktober jährt sich zum 5. Mal der Tag der Seligsprechung des NS-Märtyrers Franz Jägerstätter. Den Seligsprechungsprozess für den Familienvater hat damals der heutige Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer geleitet.

Vor fünf Jahren wurde Franz Jägerstätter aus dem oberöstterichischen St. Radegund selig gesprochen. Der Landwirt und Familienvater hatte im Zweiten Weltkrieg aus Glaubensgründen den Kriegsdienst verweigert und wurde dafür 1943 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.

In einem Interview für die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" erinnerte Bischof Manfred Scheuer an Franz Jägerstätter als "Wegweiser des Gewissens". Starkes spirituelles Leben und Lernbereitschaft hätten die Bildung seines Gewissens geprägt. Jägerstäter habe für die Treue zu seinem Gewissen mit dem eigenen Leben bezahlt. "Gewissen ist kein Handlanger der Eigeninteressen, nicht die Instanz der Beliebigkeit und der Auflösung von Normen", betont Scheuer. Vielmehr sei es Ort der Erfahrung des Unbedingten und der Begegnung zwischen Gott und Mensch. Jägerstätters "Gewissensfreiheit und Individualität haben den Seligen vor Menschenfurcht und Aufgehen in der Masse bewahrt", so Scheuer.

Anlässlich des fünften Jahrestages der Seligsprechung findet am 26. Oktober eine Wallfahrt von Reindlmühl bei Altmünster am Traunsee zur Kirche auf den Richtberg statt. Begleitet wird die Veranstaltung unter dem Motto "Impulse aus dem Leben von Franz und Franziska zum Jahr des Glaubens" von der Jägerstätter-Biographin Erna Putz, der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Bischofsvikar Max Mittendorfer werden die Eucharistiefeier leiten.

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