Bischof Scheuer distanziert sich von Kritik an Schönborn

Reaktion des Bischofs auf Kritik des Lienzer Dekans Bernhard Kranebitter in der Tiroler Tageszeitung vom 29. Juni 2012.

Gegenüber der heutigen Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung" hatte der Lienzer Dekan Bernhard Kranebitter unter anderem erklärt, das Vorgehen Schönborns im Fall des niederösterreichischen Pfarrers Peter Meidinger sei "ein Armutszeugnis".

Dazu Bischof Manfred Scheuer betont in seiner Stellungnahme: "Dekan Bernhard Kranebitter ist ein engagierter Pfarrer und Seelsorger, den die Sorge um die Kirche umtreibt. Ich distanziere mich jedoch klar von seinen Außerungen und seiner Kritik an Kardinal Christoph Schönborn in der Tiroler Tageszeitung vom 29. Juni 2012. Diese Kritik wird weder der Sache noch der Person gerecht. Als Bischof von Innsbruck stehe ich in der Gemeinschaft mit den österreichischen Bischöen und mit Papst Benedikt XVI."

Scheuer weiter: "Ich kritisiere den strategischen Umgang mit dem Wort 'Ungehorsam'. Ohne Gehorsam als Wille zur Einheit wird die Kirche nicht erneuert, sondern in viele Einzelgruppen zersplittert. In den im Artikel erwähnten Gesprächen mit mir und Generalvikar Jakob Bürgler, hat sich Dekan Kranebitter klar zu einem sakramentalen Verständnis des priesterlichen Dienstes bekannt. Bei diesem Dialog wurden auch klare Differenzen in inhaltlichen Positionen und Ansätzen deutlich. Zu den Aufgaben eines Dekans gehört auch der Dienst an der Einheit. Die österreichischen Bischöe haben vereinbart, dass die Vorraussetzung für eine Bestätigung der Wahl eines Dekans (Dechant) die Distanzierung vom Aufruf zum Ungehorsam ist. Ich hoffe sehr, dass der Wille zur Einheit und die gemeinsame Arbeit am Reich Gottes in den Vordergrund rücken."

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Bischof Scheuer distanziert sich von Kritik an Schönborn