Bischof Scheuer: Kirchenkrise ist auch eine Chance

Innsbrucks Bischof Manfred Scheuer spricht in Ö1-Sendung im Zusammenhang mit der Kirchenkrise von einem %u201EProzess der Reinigung%u201C und sieht in der Änderung der Zulassungsbedingungen für das Priesteramt eine mögliche %u201EEntkrampfung und Ent...

(KAP) Die neuen Richtlinien zur innerkirchlichen Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch und Gewalt, die die österreichischen Bischöfe bei ihrer gestern in Mariazell zu Ende gegangenen Sommervollversammlung beschlossen haben, würden Perspektiven auf einen guten Weg in die Zukunft eröffnen. Das hat der Innsbrucker Diözesenbischof Manfred Scheuer am Mittwochabend in der Ö1-Sendung "Journal-Panorama" betont. Scheuer sprach von einem "Prozess der Reinigung" für die Kirche. Die Krise sei auch eine Chance.

Auf die zunehmenden Kirchenaustritte angesprochen, sagte der Bischof, dass dies über die aktuelle Missbrauchskrise hinaus auch eine Folge der gesamtgesellschaftlichen Veränderungen sei. Die Kirche werde dadurch sicher ärmer; weniger Geld und Bürokratie müssten aber kein Nachteil sein. Dies könnte die Kirche auch bunt, kreativ und schöpferisch machen, so Bischof Scheuer.

Zur Zölibatsdiskussion meinte der Innsbrucker Diözesanbischof, dass Änderungen der Zulassungsbedingungen für das Priesteramt sicher eine
"Entkrampfung und Entlastung" für die Kirche mit sich bringen würden. Er könne sich bewährte verheiratete Männer, wie sie die Kirche in den Diakonen bereits habe, durchaus als Priester vorstellen. Ebenso müsste auch das Diakonat für Frauen ein Thema sein. Er wolle diesen Weg aber nicht allein gehen; es brauche die Absprache mit anderen Ortskirchen und der Weltkirche betonte Scheuer. Er zeigte sich zugleich überzeugt, dass damit nicht alle Probleme für die Kirche gelöst seien. 

Bischof Scheuer: Kirchenkrise ist auch eine Chance