Bischof Scheuer: Diözesane Frauenkommission steht für 'prophetische Perspektive'

Die Frauenkommission der Diözese Innsbruck stehe für eine %u201Eprophetische Perspektive%u201C in der und für die Kirche. Mit diesen Worten würdigte Bischof Manfred Scheuer anlässlich des zehnjährigen Bestehens dieser Kommission deren Tätigkeit und E...

Die Frauenkommission der Diözese Innsbruck stehe für eine „prophetische Perspektive“ in der und für die Kirche. Mit dem Aufzeigen von Nöten und Benachteiligungen von Frauen leiste sie einen „unverzichtbaren Dienst an Kirche und Gesellschaft“. Sie stehe „für den Schmerz, dass Frauen in den unterschiedlichsten Lebensvollzügen von Kirche zu wenig Einlass finden“. Mit diesen Worten würdigte Bischof Manfred Scheuer anlässlich des zehnjährigen Bestehens dieser Kommission deren Tätigkeit und Engagement.

Die Frauenkommission, so der Bischof in seiner Predigt bei der Jubiläumsfeier, störe „Felder der Gewohnheiten“, stelle Fragen und rege zum Nachdenken an. Zugleich schaffe sie „heilsame und sorgende Räume für Gemeinschaft“ und „Begegnungsmöglichkeiten, damit Frauen sich vernetzen, miteinander im Glauben unterwegs sein und diesen feiern können“. Sie zeige großes Engagement, soziale Sensibilität und helfe, das Leben so zu gestalten, dass „Menschen Beheimatung und Freude am Glauben erleben können“.

„Noch viel zu tun“ 

Die Vorsitzende der Frauenkommission, Gertrud Ladner, wies darauf hin, dass der Kommission durch die gegenwärtigen Veränderungen der Geschlechterrollen in der Gesellschaft noch viel Arbeit bevorstehe. Innsbrucks Bürgmeisterin Christine Oppitz-Plörer und die Abgeordnete zum Bundesrat, Anneliese Junker, unterstrichen, dass die diözesane Frauenkommission durch ihre Vernetzung mit Frauen in der Politik und mit anderen Frauenorganisationen nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Gestaltung des Lebens in der Gesellschaft bedeutsam sei.

Liturgien, Rituale und Feiern 

Ein Höhepunkt der Jubiläumsfeier war die Präsentation einer umfangreichen, in dieser Form bisher einmaligen Mappe mit Vorschlägen zur Gestaltung von Liturgien, Ritualen und Feiern zu Themen aus dem Alltag, vor allem aber zu sog. Lebenswenden von Frauen. Die Palette der Themen reicht von „Runder Geburtstag“ und „Andacht zum Jahreswechsel“ über „Verantwortung übernehmen“ bis hin zu „Unerfüllter Kinderwunsch“ und „Abschied und Versöhnung nach einer Abtreibung“. Den Behelf hat die Frauenkommission  gemeinsam mit dem Frauenreferat und der Kath. Frauenbewegung der Diözese erstellt. Er ist ein Beitrag zum kirchlichen Bemühen, erleben zu lassen, dass alles, was im Leben geschieht, letztlich mit Gott zu tun hat. Die Notwendigkeit

Abbau von Ungerechtigkeiten 

Die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Frauenkommission fand am 11. Juni im Neururerhaus (Seelsorgeamt) der Diözese statt. Die Kommission hat 19 Mitglieder aus sehr unterschiedlichen Lebensbereichen in Kirche und Gesellschaft. Als Beratungsorgan des Bischofs und der ganzen Diözesanleitung vertritt sie frauenspezifische Anliegen. Ziel der Arbeit ist es, die Stellung und Beheimatung von Frauen in der Kirche zu verbessern und zu stärken, geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten abzubauen und in Zusammenarbeit mit anderen Frauenorganisationen die Gesellschaft frauen- und lebensfreundlicher zu gestalten.

Diözesaner Gleichstellungsplan 

Die Gründung von diözesanen Frauenkommissionen hat die Kath. Frauenbewegung Österreichs angeregt. In Innsbruck kam es dazu im Jahr 2000 unter Bischof Alois Kothgasser. Zu den wesentlichsten Erfolgen der Kommission zählt die Erarbeitung und Inkraftsetzung eines Gleichstellungsplanes für die Diözese Innsbruck. Er dient als Grundlage, in den Anstellungen für kirchliche Dienste zu einer Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit zu kommen.

10_jahre_frauenkommission_web_1.jpg
Diözesane Frauenkommission steht für 'prophetische Perspektive'