Bibelwoche 2024: "Alles ist mir erlaubt"
Nahtlos geht die internationale Gebetswoche zur Einheit der Christen in Österreich in die Bibelwoche über. Zentral dafür ist der "Sonntag des Wortes Gottes", der sogenannte Bibelsonntag, am 21. Jänner. An diesem Tag wird Papst Franziskus auch ein "Jahr des Gebets" als Vorbereitung für das Heilige Jahr 2025 ausrufen.
Unter dem Motto "Alles ist mir erlaubt", wie es im ersten Brief des Paulus an die Korinther (1 Kor 10,23) heißt, startet die zweite österreichische Bibelwoche heuer am 20. Jänner ihr einwöchiges Programm. Bis 28. Jänner bieten das Österreichische Katholische Bibelwerk und die diözesanen Bibelreferate zahlreiche Veranstaltungen und (Online-)Angebote, darunter eine Online-Bibel-Nacht, eine bayerisch-österreichische "Ökumenische Bibelwoche" sowie Handreichungen. Die Bibelwoche ist eine österreichweite Veranstaltung rund um den "Sonntag des Wortes Gottes", den die Katholische Kirche alljährlich am dritten Sonntag im Jahreskreis begeht. Heuer ist das der 21. Jänner.
"Die Bibelwoche soll Gläubigen und Pfarrgemeinden ein Anlass sein, sich mit der Bedeutung der Heiligen Schrift im Heute zu beschäftigen", erklärte Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Bibelwerks, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress. Heuer bietet das Bibelwerk in Zusammenarbeit mit den österreichischen Diözesen Impulse, Veranstaltungen und Materialien zur Auseinandersetzung mit dem Ersten Brief an die Korinther an. "Alles ist mir erlaubt" ist nicht nur das Motto der Bibelwoche 2024, sondern auch der bibelpastoralen Studientagung, die das Bibelwerk im Sommer (22. bis 24. August) ausrichtet.
Der Bibeltext, "der sich mit der Spaltung und dem Aufbau von Gemeinden beschäftigt", sei gerade "in Zeiten der Spaltung in Kirche und Gesellschaft sehr interessant", sagte Birnbaum. So solle die Stelle nicht nur an "die Freiheit erinnern, die uns Gott geschenkt hat", sondern auch "zum Nachdenken darüber anregen, wo diese endet". Viele Menschen seien heute vor allem auf Eigeninteressen bedacht, "nicht auf das, was der Gemeinschaft nützt", merkte die Bibelwissenschaftlerin an.
Online-Bibel-Nacht zum Auftakt
Den offiziellen Auftakt der Bibelwoche bildet eine interaktive Online-Bibel-Nacht am Samstag (20. Jänner) von 17 Uhr bis 22 Uhr. Im Halbstundenabstand gestalten Fachleute aus unterschiedlichen Diözesen ein Programm, das sich auch mit der Frage "Was ist erlaubt?" beschäftigt. Einen Beitrag liefert u.a. Anna Kraml, Theologin und Referentin für das Bibelpastoral der Diözese Innsbruck, mit einem filmischen Streifzug, was aus biblischer Sicht in der Kirche alles erlaubt sein darf (Beginn: 20.30 Uhr). (Zoom-Link: https://us06web.zoom.us/j/89982142130pwd=eWVUSnQ1VXB4UlBETWxCTUV6NkJJdz09; Meeting-ID: 899 8214 2130; Kenncode: 457730)
Bibelabend online
22.Jänner um 20 Uhr
Das Angebot „Bibel entdecken“ der Bibelpastoral der Diözese Innsbruck soll eine kurze biblische Auszeit bieten. Die Teilnehmer:innen lesen gemeinsam in der Bibel und lernen biblische Texte aus einer neuen Perspektive kennen. An jedem Abend steht eine neue Erzählung im Mittelpunkt.
Anmeldung und Information: bibelpastoral@dibk.at oder 0512 2230-4401
"Die Freude an Jhwh ist eure Stärke" - Impulsvortrag zur Freude im Alten Testament
Freude gehört zu den grundlegenden Emotionen des menschlichen Lebens, doch was sagt die Bibel zur Freude? Und wussten Sie, dass auch Gott sich freut? Gemeinsam sollen erbauende und besondere Texte über Freude entdeckt werden, ganz nach dem Motto: die Freude am Glauben stärken und den Glauben mit Freude leben.
Online am 25.Jänner um 19 Uhr online
Schalom – Friede sei mit dir. Wege aus Krisen – diözesaner Bibeltag 2024
Sa 3.2.2024 von 9.30 Uhr bis 16 Uhr im Haus der Begegnung Innsbruck
Im letzten Jahrzehnt scheinen Krisen unser Leben zu dominieren – teilweise auch mit globalem Ausmaß, wie die ökologische Krise uns bewusst macht. Im öffentlichen Diskurs scheinen wir häufig von einer Krise in die nächste zu rutschen. Aber was sind Krisen überhaupt? Gibt es im Alten Testament bereits Krisen? Was können wir aus diesen biblischen Krisen für die Bewältigung moderner Krisen lernen? Gemeinsam mit dem neuen Innsbrucker Alttestamentler Prof. Dr. Dominik Markl SJ begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise in die Welt des Alten Testaments und erkunden, was wir aus der Bibel für unseren Umgang mit modernen Anforderungssituationen – seien es ökologische oder menschliche Krisen – lernen können.
Der Diözesane Bibeltag 2024 findet in Kooperation mit der KPH Edith Stein und dem Haus der Begegnung statt.
Anmeldung: abteilung.gemeinde@dibk.at oder +435122230-4401.
Vatikan: Papst wird am Sonntag "Jahr des Gebets" 2024 ausrufen
Offizielle Bekanntgabe des Vorbereitungsjahrs für das Jubiläum 2025 im Rahmen des "Wort-Gottes-Sonntags"
Zur Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2025 will Papst Franziskus beim Gottesdienst am kommenden "Sonntag der Bibel" - 21. Jänner - ein "Jahr des Gebets" ausrufen. Es soll dazu dienen, in den Diözesen der Welt die Zentralität des Gebets wiederzuentdecken, kündigte das vatikanische Dikasterium für die Evangelisierung an.
Angedeutet hatte der Papst ein Gebetsjahr 2024 vor dem Heiligen Jahr 2025 bereits vor zwei Jahren in einem Schreiben an das mit der Vorbereitung betraute Dikasterium: Gebet sei ein "Hauptweg zur Heiligkeit" und ermögliche es jedem Menschen, Gott gegenüber "das auszudrücken, was im tiefsten Herzen verborgen ist", schrieb er damals. Zudem äußerte der Papst seine Vision, dieses Jahr möge allen Christen dabei helfen, das Vaterunser zu ihrem "Lebensprogramm" zu machen.
Hinsichtlich des Bibelsonntags hieß es in der aktuellen Mitteilung, der Papst werde am Ende der Heiligen Messe den Anwesenden je ein Exemplar des Markus-Evangeliums schenken, um an "die Verantwortung der Gläubigen für die Kenntnis der Heiligen Schrift" zu erinnern. Die Vatikanmedien übertragen die Papstmesse am Bibelsonntag ab 9:30 Uhr live in verschiedenen Sprachen, darunter Deutsch.
Während des Gottesdienstes selbst werde Franziskus elf Frauen und Männer aus unterschiedlichen Ländern feierlich zu Lektoren und Katecheten berufen. Sie stammen in diesem Jahr aus Deutschland, Brasilien, Bolivien, Korea, Tschad und den Antillen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte der Papst zum Bibelsonntag (ständige) Lektoren und Katecheten entsandt.
Das kirchliche Amt der Katecheten, die als Laien das Wort Gottes verkünden, hatte der Papst im Mai 2021 neu geschaffen. Im selben Jahr verfügte er, dass auch Frauen die ständige Beauftragung als Lektoren empfangen können, die zuvor männlichen Laien vorbehalten war. Den Bibelsonntag - oder Wort-Gottes-Sonntag - führte Franziskus 2019 in den Kirchenkalender ein.
Quellen: Kathpress und Bibelpastoral der Diözese Innsbruck