Absam teilt den Wasserreichtum

Im Caritashaus wurde heuer die Augstkampagne der Caritas für Burkina Faso und Mali vorgestellt. Die Spendenaktion hilft, Wasserspeicher, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Projekte zu ermöglichen.

Die Augustaktion der Caritas für den Westsahel steht heuer unter einem guten Stern: Zum einen ist sie nicht von einer akuten Hungerkatastrophe überschattet. Zum anderen zeigt sie auf, wie Hilfe wirklich ankommt. 

Walter Hölbling

400 Liter sauberes Trinkwasser liefert der Trinkwasserstollen der Gemeinde Absam – jede Sekunde, Tag für Tag. Ein Wasserreichtum, von dem andere nur träumen können. Und ein Reichtum, den die Absamer geteilt haben. Denn die Gemeinde Absam hat zusammen mit dem Seelsorgeraum und dem Land Tirol den Bau eines Wasserspeichers (Bouli) in Burkina Faso finanziert. „Mit diesem Projekt können rund 7.000 Menschen mit Regenwasser und Nahrung versorgt werden“, sagte Absams Bürgermeister Arno Guggenberger bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Genau so viele Menschen, wie Absam Einwohner hat.
Die Hilfe wirkt. Die Finanzierung des Boulis um 116.000 Euro ist ein einmaliges Beispiel von solidarischer Hilfe durch eine politische Gemeinde, freut sich Caritasdirektor Georg Schärmer bei der Präsentation der Augustaktion im Caritashaus in Innsbruck. Erstmals seit zwei Jahren müsse er nicht von einer akuten Hungerkatastrophe berichten, sagte Schärmer. Ein Grund dafür sei auch die langjährige Hilfe der Caritas in Burkina Faso und Mali. „Unsere Hilfsmaßnahmen greifen. In den Dörfern, in denen wir seit Jahren tätig sind, ist die Ernährungssituation besser als in anderen Orten“, so Schärmer.
Dauerauftrag. Dennoch: Der Appell zur Hilfe bleibe ein Dauerauftrag. Weitere Hilfe diene vor allem dazu, die Ernährungssituation langfristig zu verbessern und die Gesundheit der Menscen zu fördern.
Mit den Spenden der diesjährigen Aktion will die Caritas weitere Wasserspeicher errichten, Ernährungszentren für unterernährte Kinder und Mütter aufbauen, Brunnen bohren und landwirtschaftliche Schulungen anbieten, erzählt Caritas-Projektreferentin Verena Egger.
Geschichte der Solidarität. Vor 40 Jahren, am 24. Juli 1973, hat die Caritas erstmals zu einer Spendenaktion für Westafrika aufgerufen. Mit der „Dürresammlung“ angesichts einer großen Hugnersnot nahm eine Hilfsaktion ihren Anfang, die sich bis heute bewährt.  Die Tiroler spendeten damals insgesamt rund eine Million Schilling. Die Spendenbereitschaft der Tirolerinnen und Tirol ist seit damals ungebrochen.  Was Caritasdirektor Schärmer ermuntert, alle SpenderInnen für die Lebensrettermedaille des Landes Tirol vorzuschlagen: „In diesen 40 Jahren haben die Tiroler rund einer Million Menschen das Leben gerettet“, so Schärmer.
An einem Wochenende im August wird in den Gottesdiensten für Westafrika gesammelt. Onlinespenden unter: www.caritas-tirol.at 

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