50 Jahre Stefanus-Gemeinschaft in Tirol

Festgottesdienst mit dem Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner.

Die diesjährige Sternwallfahrt der Stefanus-Gemeinschaft Tirol ganz im Zeichen eines Jubiläums. Im Jahre 1969 wurde im Haus der Begegnung Innsbruck der erste Stefanuskreis in Tirol gegründet. Dieses Jubiläum war Anlass um zu danken und bei der Wallfahrt mit dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner in Eben am Achensee die Fürsprache der Landesheiligen Notburga zu erbitten.

Lackner: „Das wichtigste Fundament ist die Freundschaft“ 

Erzbischof Lackner in seiner Festpredigt: „Auch wenn Gott manchmal Türen schließt, dann öffnet er mit Sicherheit eine andere, und dann ist es das wertvollste einen Freund neben sich zu haben. Auch im Glauben öffnen und schließen sich Türen und es liegt auch an uns, die Zukunftsprobleme die wir haben anzugehen. Es brauche dringend eine Ökologie des Glaubens, ein zurücktreten, ein kleiner werden, damit der, der schon lange da ist, größer werden kann.“ Lackner weiter: „Wir müssen auf die Stimme des Herzens hören, auf die Schöpfung hören und auf die Menschen, vor allem auf die Armen und Kranken.“

Wir müssen kleiner werden, dass Gott größer werden kann, so Lackner. Wir müssen auch einen besseren Glauben weitergeben, so wie im Magnifikat, uns demütig einlassen auf Gott. Das sei auch Teil und Ziel der Stefanus-Gemeinschaft.

Keine Angst vor Sackgassen 

In einem Festvortrag beschäftigte sich Adrienne Weigl (zweite Obfrau der Stefanus-Gemeinschaft) mit der Frage, welchen Weg wir gehen sollen? Man muss sich auch in einer Sackgasse nicht fürchten. Auch wenn man sich verirrt, könne man umkehren und Gott wird uns an der Hand halten, so Weigl. „In Gottes Augen gibt es kein vertanes Leben, denn er ist unser Freund, wir brauchen nur vertrauen.“

Die Bedeutung und Aufgaben des Stefanuskreises 

Die Stefanus-Gemeinschaft hat ihren Ursprung in Deutschland, Baden-Württemberg. Gegründet hat sie Alfred Lange (1910-1971) im Jahre 1948 als Vereinigung mit Bildungsschwerpunkt Kirche und Politik. Nach und nach entstanden Stefanuskreise im Raum Süddeutschland und in Liechtenstein. Durch Vorträge und Rednerschulungen konnte die Stefanus-Gemeinschaft auch in Tirol Fuß fassen. An der Gründung des ersten Stefanuskreises in Tirol war Msgr. Viktor Zorzi, Leiter des diözesanen Bildungshauses Haus der Begegnung in Innsbruck, maßgeblich beteiligt. In den folgenden 30 Jahren bildeten sich örtliche Stefanuskreise vorwiegend im Tiroler Oberland, dann auch im Unterland und in Osttirol. In der Blütezeit stieg ihre Anzahl auf 34 an, so der neue Tiroler Obmann der Stefanus-Gemeinschaft Franz Stocker.

Notburga – erste Gewerkschafterin 

Helmuth Mühlbacher (Regionalobmann Unterland), der die Wallfahrt begleitete, nannte Notburga die erste christliche Gewerkschafterin, die sich trotz aller Widrigkeiten auf neue Wege wagte und sich stark machte für die Schwachen und Armen. Sie ist Vorbild für uns Gläubige, auch mit der Botschaft zur Erneuerung und den Mut zur Neuorientierung.

  

Diakon Alfred Fraidling, Bischof Dr. Franz Lackner