20. Todestag von Raymund Schwager SJ: Festvortrag

Der englisch-irische Jesuit Michael Kirwan analysiert Schwagers Denken und erkennt darin Theologie und Spiritualität aus ignatianischem Habitus.

Am 27. Februar 2024 ist der 20. Todestag von Raymund Schwager SJ, den viele noch als engagierten Dekan, scharfen theologischen Denker und aktiven politischen Beobachter in Erinnerung haben. Jene, die ihn nicht mehr persönlich kannten, haben dennoch in Lehrveranstaltungen oder Forschungsgesprächen von ihm gehört, da sein Denken nach wie vor fasziniert und bereichert. Aus Anlass dieses Jahrestages laden das Institut für Systematische Theologie und die Katholisch-Theologische Fakultät zu einem Festvortrag ein:

 

Montag, 4. März 2024, 18.00 Uhr im Madonnensaal (Karl-Rahner-Platz 3, 2.OG)

 

Der englisch-irische Jesuit Michael Kirwan analysiert Schwagers Denken und erkennt darin Theologie und Spiritualität aus ignatianischem Habitus. 

 

Im Anschluss lädt die Universität zu einem Vinum Academicum.
Nähere Informationen finden Sie unter:   
https://www.uibk.ac.at/de/events/info/2024/festvortrag-von-michael-kirwan-sj/ 

 

Raymund Schwager SJ (11.11.1935-27.2.2004)  

war ein Schweizer Jesuit und von 1977 bis zu seinem unerwarteten Tod 2004 Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Hier begründete er die Schule der Dramatischen Theologie, der sich viele Lehrende verbunden wissen. Schwagers vielfältigen Initiativen zu Forschungskreisen verdanken mehrere Forschungszentren und ‑gruppen ihre Existenz, darunter das Zentrum Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung (RGKW), das nunmehr zum Forschungsschwerpunkt Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte gehört.

 

Schwager bemühte sich, seine Theologie im kritischen Dialog mit den Bibelwissenschaften, der Geschichtsforschung, den Naturwissenschaften und mit anderen theologischen und akademischen Disziplinen zu entwickeln. Besonderer Bedeutung kam dabei die Zusammenarbeit und der Dialog mit René Girard und der von ihm entwickelten und von Schwager mitgeprägten mimetische Theorie zu. Das reiche Schaffen Schwagers wurde seit seinem Tod in einer achtbändigen Ausgabe gesammelter Schriften teils neu publiziert, teils erstmals kritisch ediert und publiziert. Zahlreiche Dissertationen entstanden über sein theologisches Werk.

 

Im vergangenen Semester wurde an unserer Fakultät – insbesondere an einem eigenen Forschungstag – gezielt die Problematik nach dem Zusammenhang von Theologie und Spiritualität aufgeworfen. Darum wird sich auch der Festvortrag von Michael Kirwan der Frage widmen, ob die Feststellung, dass Schwager Theologie und Spiritualität aus einem ignatianischen Habitus betrieb, zutreffend ist und was das genauer bedeutet.

 

Michael Kirwan SJ 

ist ein irisch-britischer Jesuit und Theologe; geboren in Leeds, England, lebt und lehrt er nun in Dublin, Irland. Er trat 1980 in den Jesuitenorden ein, absolvierte philosophische und theologische Studien am Heythrop College (dem akademischen Zentrum der Jesuiten an der University of London). 1998 promovierte er mit einer Arbeit zur Theologie des Martyriums im Licht der mimetischen Theorie René Girards. Während seines Doktoratsstudiums verbrachte er das Studienjahr 1996/97 an der Universität Innsbruck, wo er die Dramatische Theologie und Raymund Schwager kennen lernte. Von 1998-2018 lehrte Michael Kirwan Systematische Theologie und Pastoraltheologie am Heythrop College. Nunmehr ist er Theologieprofessor in der katholischen Tradition am Trinity College in Dublin und Direktor des Loyola Institute of Theology, TCD. Neben seiner Arbeit über Girard und die mimetische Theorie hat Michael Kirwan Bücher und Artikel über politische Theologie, sowie Theologie und Literatur publiziert.

Raymund Schwager SJ - Foto: Universität Innsbruck