150 Jahre Reimmichl: Buch würdigt den Tiroler Priester und Heimatdichter

Zum 150. Geburtstag des Heimatdichters und Priesters Sebastian Rieger - bekannt als "Reimmichl", hat der Tyrolia-Verlag ein großes Lesebuch mit einer ausführlichen Biografie des Geistlichen herausgegeben.

 

Zum 150. Geburtstag des Volksdichters Sebastian Rieger - alias "Reimmichl" - hat der Tyrolia-Verlag "Das große Reimmichl-Lesebuch" mit einer ausführlichen Biografie des Geistlichen herausgegeben. Der 1953 verstorbene Heimatschriftsteller sei "in erster Linie Priester und Seelsorger" gewesen und habe auch seine Arbeit als Zeitungs- und Geschichtenschreiber als Teil der Seelsorge gesehen, würdigte ihn Herausgeber Paul Muigg in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". "Es gelang ihm, mit seinen Themen und seinem Stil direkt zu den Herzen der Leser vorzudringen."

Reimmichl habe sich nicht als Sozialreformer verstanden, betonte Muigg. Es sei schon wahr und schade gar nicht, dass der Autor in seinen Werken "ein wenig vergoldet und veredelt" habe, denn "was glänzt, an dem hängen die Augen, Herz und Gemüt, und danach richtet sich das Tun und Lassen". Die bäuerliche Lebenswelt der Bewohner des Defreggentals und die Natur, die den Lebensrhythmus bestimmte, habe Reimmichl wunderbar geschildert. "Die Arbeit war schwer, das Gottvertrauen groß", so der Lesebuch-Herausgeber.

Sebastian Rieger wurde 1867 in St. Veit-Inneregg im Defreggen als erstes von fünf Kindern eines Teppich- und Huthändlers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Brixen und wurde 1891 zum Priester geweiht. Erste lyrische Texte veröffentlichte er im Tiroler Volksboten, wo er ab 1897 als Redakteur arbeitete. Das aus dieser Zeit stammende Pseudonym "Reimmichl" ist eine Reminiszenz an einen Schuster und Geschichtenerzähler aus Sexten in Südtirol. Eine Quelle seiner Geschichten dürften auch die Erzählungen seines Großvaters gewesen sein, der noch den Tiroler Freiheitskampf von 1809 miterlebt hatte.

Seit 1925 erschien unter dem Namen "Reimmichls Volkskalender" ein nach dem Geistlichen benannter Volkskalender, der bis heute weiterhin aufgelegt wird. Rieger schrieb auch den Text zum bekannten Tirolerlied "Tirol isch lei oans" ("Tirol ist einzigartig"). Vor allem die ländliche Bevölkerung Tirols, deren Rechte dem "Reimmichl" ein Anliegen waren, nahm seine literarischen Kreationen begeistert auf. Seine Bücher erreichten Millionenauflagen. Bei seinem Tod 1953 im Alter von 86 Jahren hinterließ er rund 70 Romane, Erzählungen und Geschichtensammlungen. Sein Gesamtwerk findet sich heute im Reimmichl-Museum in Hall in Tirol. (Quelle: KATHPRESS)

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Sebastian Rieger alias "Reimmichl".