15. August: Maria Himmelfahrt

Am 15. August feiert die Kirche das Fest "Maria Himmelfahrt". Ein Fest, das von der Vollendung des Menschen spricht, schreibt Prof. Jozef Niewiadomski in der Kirchenzeitung Tiroler Sonntag.

Das Fest „Maria HImmelfahrt“ am 15. August reicht zurück bis in die Anfänge des Christentums. Bereits nach dem Konzil von Ephesus im Jahre 431 n. Chr. wird das Fest in der Ostkirche gefeiert. In der römischen Kirche ist die Feier der Aufnahme Mariens in den Himmel ab dem 7. Jahrhundert bezeugt. Papst Pius XII. (1876-1958) hat den Glaubenssatz verkündet, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde.

In eine Nachkriegswelt hinein, die noch geschockt war von der industriell organisierten Vernichtung von Menschn, habe der Papst das Dogma verkündet und damit dem Fest einen "antimodernen theologischen Inhalt gegeben", schreibt Prof. Jozef Niewiadomski in einem Kommentar für die Kirchenzeitung "Tiroler Sonntag". „Die Wahrheit des Festes spricht von der Vollendung des Menschen in seiner ganz konkreten Leiblichkeit“, so der Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Die Moderne habe sehr viel mit fortschreitender Banalisierung, Verachtung und Erniedrigung des menschlichen Leibes zu tun. Denn: „So paradox es klingt: Unter dem Vorwand der Leibfreundlichkeit vernichtet die Moderne unsere Körper“, schreibt Niewiadomski. Der Traum von der neuen, industriell geschaffenen Leiblichkeit ("Schönheitschirurgie, Top-Models, Body-Building, Magersucht") habe schließlich nur zu einer lebenslangen Unzufriedenheit mit sich selbst und mit dem eigenen Leib geführt. Niewiadomski: "Es ist befreiend zu glauben, dass Got meinen konkreten Leib liebt und ihn auch so vollendet. So wie er dies bei Maria getan hat."

Himmelfahrt und Kräuterweihe
Rund um das Fest "Maria Himmelfahrt", in Tirol auch als "Hoher Frauentag" bezeichnet, haben sich im Lauf der Jahrhunderte einige Bräuche entwickelt. Bis heute werden in vielen Pfarren zu Maria Himmelfahrt Kräuter geweiht. Nach traditioneller Überlieferung werden sieben Kräuter (in Anlehnung an die Sieben Sakramente oder die Sieben Schmerzen Marias) zu einem Büschel gebunden und zur Segnung in die Kirche gebracht. 

Patrozinium
Auch als Patronzinium für Kirchen ist das Fest Maria Himmelfahrt sehr beliebt. In der Diözese Innsbruck feiern 26 Pfarrkirchen ihr Patroziniumsfest am 15. August. Das Bild rechts zeigt einen Ausschnitt aus dem Flügelaltar der Pfarre Schwaz-Maria Himmelfahrt. 

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Diözese Innsbruck - Aktuell