Jetzt wird es ernst! – Abbau der Orgel

Am Montag, 15. April 2024, kommen vier Mitarbeiter der Fa. Rieger-Orgelbau, um das komplette "Innenleben" der Orgel auszubauen und in die Werkstatt nach Schwarzach / Vorarlberg zu liefern. Diese Arbeiten vor Ort dauern voraussichtlich drei Wochen.

In der Werkstatt wird jede einzelne Pfeife gereinigt und begutachtet, – falls notwendig – werden Deformationen oder Schäden repariert. Zusätzliche Register werden produziert, ein neuer Spieltisch wird angefertigt und die notwendige Elektronik vorbereitet.

Der Einbau ist für Anfang 2025 geplant. Danach folgen Stimmung und Intonation, damit im Juli 2025 die restaurierte Orgel in Dienst genommen werden kann.

  • Bitte beachten:
    Damit die Arbeiter die Zeit ohne Einschränkungen nützen können, entfallen im April 2024 die hl. Messen am Donnerstag Abend und Freitag Früh!
    Ich bitte um Verständnis!

 

Zur Vorgeschichte:

Nach vielen Überlegungen und Konzepten wurde im Herbst 2022 im gemeinsamen Gespräch (Bundesdenkmalamt, Orgelbauer, Orgelexperten, Pfarre) das Restaurierungsziel definiert:

  • Die technischen Teile (Elektrik, Luftversorgung, Spieltisch) werden komplett erneuert.
  • Der klangliche und dispositionelle Zustand der Rheinisch-Orgel von 1910 wird wiederhergestellt:
    • Versetzte Register werden an ihren ursprünglichen Platz zurückgesetzt.
    • Abgeschnittene oder umgeformte Pfeifen werden auf ihre alte Form gebracht.
    • Fehlende Register und Windladen werden neu angefertigt.
  • Der Tonumfang wird in den Manualen und im Pedal erweitert. Das erfordert zusätzliche Pfeifen in jedem Register. Damit wird aber die Orgelliteratur des 20. Jahrhunderts – vor allem auch vom Schwazer Joseph Messner – besser spielbar.

Durch die Platzierung der Register an ihrem alten Platz wird das Rückpositiv (rund um die Säule gebaut) leer. Dort wird ein neues Solowerk mit vier Stimmen eingebaut. Dabei wird angestrebt, dass die sichtbaren Prospektpfeifen, die vermutlich von der ersten Phase der Orgel stammen und derzeit stumm sind, wieder zum Klingen gebracht werden. Dabei wird nicht an eine klangliche Ergänzung der Reinisch-Orgel gedacht, sondern an eine musikalische Erweiterung ganz anderer Art. Diese vier Register wären dann auch nicht gleichschwebend, sondern mitteltönig gestimmt. Es handelt sich also um ein komplett eigenständiges Werk für sehr spezielle musikalische Anwendungen.

(c) Siegfried Warmeser, München