Begegnung mit Gästen aus Armenien - Initiative ergreifen, Zukunft gestalten
Armenien ist ein Land von großem kulturellem und geschichtlichem Reichtum und voller Potentiale. Seine Entfaltungsmöglichkeiten sind jedoch wortwörtlich begrenzt: wegen andauernder Konflikte mit den Nachbarstaaten Türkei und Aserbaidschan sind 1307 Kilometer, also über 80% der Landesgrenzen geschlossen. Es bleiben dem Land, das so groß wie die Steiermark und Tirol zusammen ist, wenige hundert Kilometer Grenzverlauf zu Iran und Georgien, um in der Region Handel zu treiben und Kontakt mit den Nachbarstaaten zu pflegen. Bei dieser angespannten geopolitischen Lage braucht es Mut, Engagement und Begeisterungsfähigkeit, um aktiv die Zukunft zu gestalten.
Zusätzlich machen klimatische Veränderungen ein Handeln und die Weichenstellung für eine nachhaltige Zukunft dringend erforderlich. Partnerorganisationen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zeigen, wo trotz vielfältiger Herausforderungen angesetzt und gehandelt werden kann.
Einzelne Menschen, die Initiative ergreifen und die Zukunft ihrer Gesellschaft proaktiv mitgestalten, machen hier den Unterschied. Treffen Sie Armen Martirosyan und Diana Khairutdinova vom 24. bis 29. April 2023 in Tirol.
Für die Buchung von Workshops und Veranstaltungen mit unseren Gästen nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf:
Frau Marlene Weiß
marlene.weiss@dibk.at
+ 43 676 87306201

Unsere Gäste aus Armenien
Armen Martirosyan ist als Mitarbeiter der Caritas Gyumri in die vielfältigen Klima-Maßnahmen der Caritas involviert, unter anderem in der Katastrophenvorsorge. Seine Tätigkeit begann der heutige Leiter eines Caritas-Tageszentrums für Senior:innen 2004 als Freiwilliger. Die Schöpfungsverantwortung ist ihm in seiner Arbeit ein großes Anliegen.
"Der Klimawandel gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es ist eine Kettenreaktion – die Bauern verlieren durch häufiger auftretende Katastrophen die Erträge aus den Ernten und haben damit immer weniger Geld für ihre Familien, für Bildung oder Gesundheit. Der Klimawandel muss die Leute zum Umdenken bewegen. Es ist doch in meinem eigenen Interesse, die Natur zu bewahren und eine Verpflichtung, sie für kommende Generationen zu erhalten. “Laudato si” von Papst Franziskus ist eine große Inspiration für mich."

Diana Khairutdinova studierte Wirtschaft und Management und ist Mitarbeiterin von Green Lane. Mit großer Leidenschaft gibt sie Kurse für Bäuer:innen und liebt es, immer wieder neue Wege auszuprobieren.
"Ich weiß durch meine Praxis, dass der Mensch wirklich in der Lage ist, Lösungen für eine bessere Zukunft zu finden. Wir leben in einer Welt, die sich ständig ändert. Jede neue Veränderung ist eine Herausforderung für uns. Aber auch wir können uns dadurch entwickeln und neue Lösungen finden. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Natur selbst Lösungen für uns bereithält, die wir nur entdecken und anwenden müssen. Wir sollten uns nur öfter daran erinnern, dass wir selbst ein Teil dieser Natur sind.

Unsere Projektpartner aus Armenien
Projektpartner Green Lane – Green Training Center Yerevan
Green Lane ist eine NGO, die von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) finanziert wird. Ziel ist es, den Bäuer:innen der Region zu helfen, die landwirtschaftliche, ökologische Produktion zu verbessern und gesunde und sichere Lebensmittel herzustellen. So werden Einkommen und Lebensstandard der Green Lane-Mitgliedsbäuer:innen und ihrer Familien erhöht. Das ”Green Center for Teaching” bietet Landwirt:innen und Studierenden Fortbildungsmöglichkeiten, sie experimentieren im großen Schaugarten mit nicht-traditionellen Gemüse- und Obstsorten wie Artischocke, Kiwi, Papaya, Schnittlauch und verkaufen die eigenen Produkte im Shop. Jeden September veranstaltet Green Lane das “Harvest Festival”, das die nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft und in ländlichen Gemeinden in Armenien fördert. Das “Erntefest – für ländliches Leben und Tradition” ist eine einzigartige Plattform für Bäuer:innen, Einkäufer:innen und verschiedene Organisationen zum Treffen und Erfahrungsaustausch.
Projektpartner Caritas Gyumri
Aufgrund der deutlich spürbaren Klimaänderungen gewinnen Aktivitäten rund um die Umweltarbeit der Caritas Armenien mehr und mehr an Bedeutung. Ausbildungskurse für Solartechnik in den ländlichen Gebieten, wo traditionell Gasflaschen oder Kuhdung zum Heizen verwendet werden, bedeuten eine neue Einkommensquelle für mittlerweile 30 Personen. Sie wurden ausgebildet, um die Systeme auf private Gebäude und öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten und Gemeindezentren zu installieren und zu warten. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium werden Kinder und Jugendliche zwischen 12-17 Jahren an Schulen zu Multiplikator:innen zum Thema Klimawandel, Wasser- und Luftverschmutzung ausgebildet. Durch Peer-to-peer-education wird ihr Wissen in den nächsten zwei Jahren insgesamt 4000 Kinder und Jugendliche erreichen. Zusammen mit der Caritas Österreich wird zurzeit die Ökobriketts-Herstellung aus Stroh erprobt und 6 kleine Fonds zur Umsetzung lokaler Initiativen mit “grünen Ideen” runden die Kampagne zur Klima-Bewusstseinsbildung ab.