Studie attestiert Ordensspitälern hohe Resilienz

Befragung von über 2.200 Mitarbeitenden zeigte, dass die 23 Ordenskrankenhäuser in Österreich unter widrigen Umständen - etwa während der Corona-Pandemie - resilient waren - Hohes sinnstiftendes Element bei der Tätigkeit in einem Ordensspital

Eine neue Studie attestiert den Ordensspitälern Österreichs eine hohe Resilienz. Die Ergebnisse verdeutlichten neben der Widerstandskraft auch ein hohes "Sinnerleben" der täglichen Arbeit vonseiten der Mitarbeitenden, teilten die Ordensgemeinschaften am Donnerstag in einer Aussendung mit. "Die 23 Ordensspitäler sind dem Ethos der umfassenden Aufmerksamkeit und menschlichen Zuwendung verpflichtet", betonte Christian Lagger, in dessen Amtszeit als Vorsitzender der ARGE der Ordensspitäler Österreichs die gemeinsame Studie beauftragt wurde.

"Ordensspitäler haben kreative Wege gefunden im Zusammenhalt der Mitarbeitenden und im Dasein für Menschen", habe die vom Internationalen Forschungszentrum für soziale und ethische Fragen (ifz) durchgeführte Studie gezeigt, so Lagger. Ein standardisierter Online-Kurzfragebogen (Erhebungszeitraum: 16.-30. Jänner 2023 und 13.-31. März 2023) erfasste kompakt die wichtigsten Aspekte von Resilienz in den österreichischen Ordensspitälern. 2.230 Fragebögen konnten ausgewertet werden.

Die Ordensspitäler mit jährlich rund zwei Millionen Patienten und Patientinnen sind der größte privat-gemeinnützige Anbieter stationärer Gesundheitsdienstleistungen in Österreich. Sie beschäftigen rund 22.500 Mitarbeitende. Fokus der Studie war die Frage, inwieweit es die Ordenskrankenhäuser schafften, auch unter widrigen Umständen - etwa während der Corona-Pandemie - resilient zu sein. "Die 23 Ordensspitäler waren ein wichtiger Player in der Bekämpfung der Corona-Pandemie", so Lagger. Das habe von der Versorgung der Corona-Erkrankten bis zur Errichtung von Test- und Impfstraßen gegolten. In der Rückschau habe man versucht, zu sammeln, was vom Gelernten mit in die Zukunft genommen werden sollte. "Was macht Mitarbeitende in Ordensspitälern stark und resilient?", so Lagger.

So sei die "dialogorientierte Grundstimmung" in den Einrichtungen durch seelsorgerische Aktivitäten unterstützt worden, die als bewusste Unterbrechung vom Krankenhausalltag dienten. Die Aussage, dass es im eigenen Krankenhaus klare Werte und Haltungen gibt, stoße bei drei Viertel der Befragten auf hohe Zustimmung. Auch die Einschätzung, dass das eigene Krankenhaus schwierige Phasen gut durchsteht, war bei den Teilnehmenden stark vertreten. Das Ergebnis unterstreicht den eigenen Anspruch im Kontext des spirituellen Kerns der Ordensspitäler "Professionalität mit menschlicher Zuwendung zu verbinden".

Zukünftige Herausforderungen
Als aktuell brennende Herausforderung werde vor allem der Pflegebereich wahrgenommen. Die Rückmeldungen hätten gezeigt, dass die fachliche wie menschliche Anerkennung ein wesentliches Element für die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Qualitätssicherung darstelle. Diesen Anerkennungsprozess voranzutreiben, wird als zukünftige Aufgabe in den Ordensspitälern gesehen. 

Genauso wird es von den Mitarbeitenden als wichtig angesehen, eine bessere Wahrnehmung der Arbeit im Gesundheitswesen in der Öffentlichkeit zu gestalten. Außerdem soll die besondere Verbindung aus Tradition und Innovation, die die österreichischen Ordensspitäler auszeichnet, den Patientinnen und Patienten emotionaler noch mehr zugänglich gemacht werden. "Ordensspitäler haben gute und wichtige Grundlagen und Elemente für resiliente Organisationen", so Lagger. "Resiliente Organisationen sind attraktive Arbeitgeber und stark in der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenbindung", zeigt er sich erfreut über das Ergebnis. (Download der Studie unter: https://www.ifz-salzburg.at/produkte/resilienz-im-ordensspital/)

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Das Besondere der Ordensspitäler liegt vor allem in deren spirituellen Kern: „Professionalität mit menschlicher Zuwendung“ zu verbinden, so lautet der Anspruch an das eigene Handeln. (c) Klinikum Wels-Grieskirchen / Robert Maybach