Stadtbesinnungsweg in der Reichenau

Stadtbesinnungsweg in der Reichenau 

Liebe Besucherinnen und Besucher unseres Stadtbesinnungsweges!

Wir können Gott nicht nur in der Natur oder in besonderen Höhepunkten unseres Lebens begegnen. Er wohnt auch in der Stadt und lässt sich mitten im Alltag und der Unruhe einer Stadt finden. "Gott braucht man nicht in die Stadt zu tragen, er ist schon da. Man muss ihn nur hören." (Barbara Karlich, TV-Moderatorin)
Unser Stadtbesinnungsweg entstand anlässlich der 10-Jahresfeier der Pfarrkirche St. Pirmin. Er erweitert den Kirchenraum hinaus auf die Straßen unserer Stadt und steht unter dem Motto "Gott ist an diesem Ort und ich wusste es nicht." Diese Worte wurden vor mehr als 3500 Jahren von Jakob, dem Enkel Abrahams, gesprochen. Sie sind heute genauso gültig und bringen das große Geheimnis zum Ausdruck, dass Gott die Welt nicht vergessen hat. Er ist an Orten zu finden, wo wir ihn nicht erwarten und oft auch nicht sofort merken.
Für den Stadtbesinnungsweg benötigen Sie ca. 1,5 Stunden. Entlang des Weges finden Sie im Park Prof.-Martin-Spörr-Straße und am Inn Sitzbänke, die zum Verweilen einladen. Nehmen Sie sich die Zeit, um die Menschen, Häuser und das Geschehen auf den Straßen bewusst wahrzunehmen. 

Der Stadtbesinnungsweg kann uns Menschen des 21. Jahrhunderts helfen, die Orte unseres Lebens besser kennenzulernen und neue Lebenssymbole wie Kreuzung, Tiefgarage, Bushaltestelle, Seniorenwohnheim oder Sportstätten in ihrer Tiefe zu erfassen. Sie sind auch Orte der Gottesbegegnung. 

Stationen 1–6

Die 12 Stationen des Stadtbesinnungsweges in unserem Stadtteil Reichenau: 

1. Station: Täglich neu den Aufbruch wagen
Pfarrplatz St. Pirmin 

2. Station: Heimat für Leib und Seele
Durigstraße 

3. Station: Wer verwurzelt ist, kann sich entfalten
Park Prof.-Martin-Spörr-Straße 

4. Station: Worauf warte ich?
Bushaltestelle Radetzkystraße 

5. Station: Ich darf manches abstellen und muss nicht immer alles mitschleppen
Tiefgarage Burghard-Breitner-Straße 

6. Station: Menschenwürdig leben bis zuletzt
Wohnheim Reichenau 

Stationen 7–12

7. Station: Tu Deinem Leib etwas Gutes, damit Deine Seele gerne darin wohnt
Ballspielplatz Innpromenade 

8. Station: INNsBRUCK Brücken bauen
Grenobler Brücke 

9. Station: Lernt der Mensch aus der Geschichte?
KZ-Mahnmal beim Bauhof 

10. Station: Ich habe die Freiheit, Entscheidungen zu treffen
Kreuzung Reichenauer Straße – Langer Weg 

11. Station: Kann ich meine Talente in der Arbeit einbringen
Symbolisch für das Industriegebiet Rossau am Beginn der Trientlgasse 

12. Station: Mit Gottes Hilfe weitergehen
Pfarrplatz St. Pirmin 

Der Stadtbesinnungsweg für Kinder

1. Station – Pfarrplatz St. Pirmin: Wie viele Wege gibt es von der Kirchentür zum Schaukasten? Wie viele Schritte brauchst Du für jeden dieser Wege?

2. Station – Durigstraße: Wie vieleHäuser sieht man von da aus, wo Du stehst? Was glaubst Du, wie viele Menschen wohnen dort? Wie geht es ihnen? Wo wohnst Du?

3. Station – Park Prof.-Martin-Spörr-Straße: Umarme einen Baum. lege dich unter einen Baum und schau durch die Baumkrone in den Himmel!

4. Station – Bushaltestelle Radetzkystraße: Wohin fahren die Leute? Wie viele Leute warten jetzt an der Haltestelle? Reden die Leute miteinander? Warten welche gemeinsam auf den Bus?

5. Station – Tiefgarage Burghard-Breitner-Straße: Was hast Du heute erlebt? Woran erinnerst Du dich jetzt? Mit wem kannst Du gut über deine Sorgen reden?

6. Station – Wohnheim Reichenau: Kennst Du alte Menschen? Kennst Du jemanden, der im Altenheim wohnt? Wenn ja, besuchst Du ihn/sie manchmal? Hörst Du alten Menschen gerne zu?

7. Station – Ballspielplatz Innpromenade: Verbringst Du viel Zeit im Freien? Hast Du immer wieder Gelegenheit, etwas in der Natur oder im Freien zu unternehmen? Was tust Du am liebsten? Suche Dir eine Turnstation aus.

8. Station – Grenobler Brücke: Geh von einem Brückenende zum anderen. Wenn ihr zu zweit seid: Geht vom jeweils anderen Ufer über die Brücke - wo trefft ihr Euch? Kennst Du das Lied: „Von Mensch zu Mensch eine Brücke bauen“? Wie kann man Brücken zwischen Menschen bauen?

9. Station – KZ-Mahnmal beim Bauhof: Hast Du schon einmal gespürt, dass Du etwas falsch gemacht hast? Was hast Du dann getan?

10. Station – Kreuzung Reichenauer Straße – Langer Weg: Gehe mit einem Erwachsenen einmal die Runde: Geht gemeinsam über alle Fußübergänge. überlege, wohin die Menschen fahren.

11. Station – Industriegebiet am Beginn der Trientlgasse: Welche Berufe kennst Du? Was willst Du einmal werden?

12. Station – Pfarrplatz St. Pirmin: Bevor ihr jetzt weg geht, macht Euch gegenseitig ein Kreuzzeichen auf die Stirn. Das ist ein Segenszeichen und bedeutet, dass man dem/der anderen wünscht, dass Gott immer gut auf ihn/sie aufpassen soll!

Gott ist an diesem Ort
und ich wusste es nicht 

Gott ist an diesem Ort und ich wusste es nicht

Jakob, der Enkel des Abrahams, ist vor seinem Bruder Esau auf der Flucht, weil er diesen betrogen hat. Am Abend legt er sich müde und erschöpft nieder und hat in der Nacht einen merkwürdigen Traum. Er sieht eine Leiter, die auf der Erde aufliegt und bis zum Himmel reicht. Engel Gottes steigen darauf auf und nieder. Nach dem Aufwachen erkennt Jakob die trostvolle Botschaft des Traumes. Obwohl er ein Betrüger ist, verlässt Gott ihn nicht und hält zu ihm. Obwohl er Gott in seiner schwierigen Situation nicht gespürt hat, ist dieser trotzdem da.

Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran. Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein. Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr steigen Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde. Du wirst dich unaufhaltsam ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe. 

Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich  Der Herr ist an diesem Ort
                                                                                    und ich wusste es nicht (Genesis 28)