Gottesdienst der Vielfalt im Innsbrucker Dom

Diözese Innsbruck feiert „Sonntag der Völker“ mit den muttersprachlichen Gemeinden

Die katholische Kirche feiert am kommenden Sonntag, den 24. September 2017 den traditionellen „Sonntag der Völker“. In mehreren Diözesanhauptstädten Österreichs, so auch in Innsbruck, gibt es besonders gestaltete Gottesdienste, bei denen die Gläubigen der anderssprachigen katholischen Gemeinden im Zentrum stehen.

 

Gottesdienst der Vielfalt im Innsbrucker Dom 

Die Muttersprachliche Seelsorge Innsbruck lädt am Sonntag der Völker um 10 Uhr in den Dom zu St. Jakob in Innsbruck zu einem Gottesdienst mit Diözesanadministrator Jakob Bürgler ein. Unter dem Motto „Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme“ werden zwölf muttersprachliche Gemeinden Innsbrucks die Messfeier mit Liedern, Gebeten und Tänzen aus ihrer Heimat mitgestalten. Anschließend bieten die teilnehmenden Gemeinden auf dem Domplatz Speisen an. Lieder und Tänze verschiedener Nationen umrahmen die Agape.

 

Motto: „Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme“ 

Motto der Feiern, die mit ihrer Gestaltung und ihren Teilnehmern ein Ausdruck der Buntheit der Weltkirche sind, ist heuer „Minderjährige Migranten - verletzlich und ohne Stimme“. Es schließt an die Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag vom Jänner 2017 an, wo Papst Franziskus erläuterte, dass die Minderjährigen die verletzlichste Gruppe unter den Migranten sind. „Sie enden leicht auf den untersten Stufen der menschlichen Verelendung, wo Gesetzlosigkeit und Gewalt die Zukunft allzu vieler Unschuldiger in einer einzigen Stichflamme verbrennen“, so der Papst.

Weiters forderte der Papst die Zusammenarbeit zwischen Migranten und den Institutionen des Gastlandes zum Wohl der Kinder. Er dürfe sich nicht nur auf den Austausch von Informationen beschränken. Es gehe auch darum, Netzwerke zu bilden, die imstande sind, bei Bedrohung Schutzsuchender „unverzügliches und engmaschiges Einschreiten sicherzustellen“.

  

Bürgler: „Gewissen verhindert, dass man sich an das Leid des anderen gewöhnt“  

Diözesanadministrator Jakob Bürgler: „Papst Franziskus sagt, dass gerade das Schicksal von jungen Menschen unsere Lebensweise als Einzelne und Gesellschaften anfragt. Häufig sind sie Opfer von Gewalt und dem menschenverachtenden Treiben der Schleuser auf ihrer Reise - dem Traum einer besseren Zukunft - ausgesetzt. Schließlich stoßen sie nicht selten auf einen Mangel an klaren und praktikablen Regelungen, welche die Aufnahme steuern und Integrationsmöglichkeiten vorsehen.“

Bürgler weiter: „Mehr denn je rüttelt das Evangelium der Barmherzigkeit heute die Gewissen der Menschen wach. Es verhindert, dass man sich an das Leid des anderen gewöhnt, und zeigt Antwortmöglichkeiten auf, die in den Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe wurzeln.“

Der Diözesanadministrator abschließend: „Die vielen muttersprachlichen Gemeinden geben der Frohen Botschaft und dem Glauben ein buntes, lebendiges und einladendes Gesicht. Wir feiern auch das Wachsen von Freundschaften und Beziehungen untereinander, die Vitalität und Lebendigkeit, die der Geist Gottes schenkt. Wer hätte vor Jahrzehnten gedacht, dass Menschen aus so vielen Ländern die Kirche in unserem Land mitprägen und von innen her stärken?“

 

Zwölf muttersprachliche Gemeinden in der Diözese Innsbruck 

  1. Kroatische Mission
  2. Ukrainische Gemeinde
  3. Polnische Gemeinde
  4. Englische Gemeinde
  5. Philippinische Gemeinde
  6. Ungarische Gemeinde
  7. Katholische Albanische Mission
  8. Österreichisch afrikanisch
  9. Indisch
  10. Italienisch
  11. Roma, Sinti und andere
  12. Persische Gemeinde
Der „Gottesdienst der Vielfalt“ am kommenden „Sonntag der Völker“ in Innsbruck bietet ein stimmungsvolles und buntes Bild von Kirche. Zwölf Muttersprachliche Gemeinden aus der Diözese Innsbruck gestalten heuer die Messfeier mit. Bild: Diözese Innsbruck / Weingartner-Rachlé