Grazer Bischofsvikar Hermann Glettler zum fünften Bischof der Diözese Innsbruck ernannt

Papst Franziskus hat Hermann Glettler, Bischofsvikar der Diözese Graz-Seckau, zum fünften Bischof von Innsbruck ernannt. Das gab Mittwochmittag der Heilige Stuhl im "Bollettino" - dem Pressedienst des Vatikans - offiziell bekannt.

Nach 21 Monaten des Wartens hat die Diözese Innsbruck wieder einen Bischof. Seit exakt 618 Tagen, seit der Berufung von Bischof Manfred Scheuer nach Linz, ist Diözesanadministrator Jakob Bürgler mit der Leitung der Diözese betraut.

Hermann Glettler ist Mittwochmittag offiziell zum Gebet im Innsbrucker Dom zu St. Jakob eingetroffen. Um 14 Uhr sind MedienvertreterInnen zur ersten Pressekonferenz mit dem designierten Bischof im Haus der Begegnung eingeladen.

Die Bischofsweihe wird zum ersten Advent, am Samstag, den 2. Dezember um 12 Uhr im Innsbrucker Dom gefeiert.

 

Lebenslauf Hermann Glettler 

Hermann Glettler wurde am 8. Jänner 1965 in der Marktgemeinde Übelbach in der Steiermark geboren. Seine Schullaufbahn schloss er am Bischöflichen Seminar und Gymnasium in Graz ab. Die Maturareise führte ihn 1983 nach Frankreich, wo er in Paray le Monial zufällig an einem internationalen Jugendtreffen der Gemeinschaft Emmanuel teilnahm, der er seit 1987 angehört. Glettler studierte Theologie und Kunstgeschichte in Graz, Tübingen und München. Am 23. Juni 1991 wurde Hermann Glettler zum Priester für die Diözese Graz-Seckau geweiht. Nach Kaplansjahren in Judenburg-St. Nikolaus und Wagna verbrachte er ein Fortbildungsjahr 1998/99 in St. Nicolas des Champs in Paris. Von 1999 bis 2016 war er Pfarrer im Pfarrverband Graz St. Andrä-Karlau.

Als Pfarrer im multikulturellen Bezirk Graz-Gries engagierte er sich besonders auch für sozial Benachteiligte und Flüchtlinge. Er gehört der Kommission für den interreligiösen Dialog und der Kunstkommission der Diözese an. Zusätzlich zur Kunstvermittlung ist er auch als eigenständiger Künstler tätig. Bekannt wurde er unter anderem auch als „Künstlerpriester“. Seit einigen Jahren ist er Vorsitzender des Arbeitsausschusses des steirischen Priesterrates. Im September 2016 wurde er zum Bischofsvikar für Caritas und Evangelisation in der Diözese Graz-Seckau bestellt. Als Provisor leitet er die Pfarre Graz-Christus der Salvator.

 

Fünfter Bischof der Diözese Innsbruck 

  1. Bischof Paulus Rusch                                            1964 – 1980
  2. Bischof Reinhold Stecher                                      1981 – 1996
  3. em. Erzbischof Alois Kothgasser                           1997 – 2003

Diözesanadministrator Ernst Jäger                                      2003

  1. Bischof Manfred Scheuer                                       2003 – 2016

Diözesanadministrator Jakob Bürgler                              2016 - 2017

  1. designierter Bischof Hermann Glettler                         ab 2017

 

Daten und Fakten zur Diözese Innsbruck 

Geografisch gesehen ist die Diözese Innsbruck – wie das Bundesland Tirol – kein einheitliches Gebiet. Sie umfasst einerseits rund zwei Drittel des Gebietes von Nordtirol (vom Arlberg bis zur Ziller) und andererseits Osttirol. Beide Teile sind geografisch vollständig voneinander getrennt. Der östliche Teil von Tirol gehört zur Erzdiözese Salzburg.

 

385.000 Katholikinnen und Katholiken leben in der Diözese Innsbruck
Mit Stichtag 31.12.2016 betrug die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in der Diözese Innsbruck rund 385.000. Das sind knapp 80 Prozent der Bewohner. Rund 15 Prozent der Katholiken, das sind um die 54.000 Menschen, feiern regelmäßig den Sonntagsgottesdienst mit. 291 Pfarren und Seelsorgestellen in 16 Dekanaten, zahlreiche Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen spannen ein Netz der kirchlichen Präsenz und menschennahen Seelsorge im Land. 

2004 hat sich die Diözese Innsbruck für die Einrichtung von Seelsorgeräumen entschieden. Von den geplanten 75 Seelsorgeräumen sind derzeit 59 errichtet.

 

Gut 25.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 

Mit Stand Jänner 2017 wirken genau 230 Welt- und Ordenspriester in der Diözese Innsbruck. Dazu kommen 53 ständige Diakone. In der Diözese Innsbruck sind 9 Diakone im Ruhestand.  Das Feld der kirchlichen Berufe ist sehr vielfältig. Neue Berufsfelder werden aufgrund der Veränderungsprozesse erschlossen. 59 Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten und pastorale Mitarbeiter, 39 Jugendleiterinnen und Jugendleiter, 122 Pfarrsekretärinnen und –sekretäre sorgen sich um eine lebendige Seelsorge vor Ort mit 24 Pfarrhelfer und Pfarrhelferinnen. 22 Pfarrkuratorinnen und Pfarrkuratoren und  74 Pfarrkoordinatorinnen und Pfarrkoordinatoren sind an der Verantwortung in den Pfarren beteiligt. Dazu kommen rund 800 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die eine starke Brücke zur jungen Generation bilden. Gut 25.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeugen vom starken Laienengagement in der Diözese Innsbruck.

Insgesamt beschäftigt die Diözese Innsbruck rund 750 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer (ohne Priester).

 

Engagiertes soziales Wirken der Diözese Innsbruck 

Die Caritas ist mit ihren haupt- und unzähligen ehrenamtlichen Mitarbeitern ein unverzichtbarer und professioneller Pfeiler in der sozialen Landschaft Tirols. Der Neubau der Mentlvilla, einer Einrichtung und Notschlafstelle für drogenkranke Menschen, und die geplante Neuerrichtung des Integrationshauses sind Beispiele für das engagierte soziale Wirken der Diözese Innsbruck.

 

Großes Engagement im Bereich der Bildung 

Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein ist mit der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck eine prägende Bildungseinrichtung. Dazu kommen die drei Bildungshäuser Haus der Begegnung in Innsbruck, St. Michael in Pfons bei Matrei a.Br. und Bildungshaus Osttirol. Der derzeit laufende Neubau des Bildungshauses St. Michael zeigt das große Engagement.

Hermann Glettler, designierter Bischof von Innsbruck Bild: Jungwirth