Formulierungsvorschläge für die Leistungsfeststellung im Katholischen Religionsunterricht

„Jeder Mensch ist ein einmaliges Wort Gottes.“ Romano Guardini beschreibt eine wesentliche Grundhaltung, die im Religionsunterricht gelebt wird. Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, sich und andere in ihrer Einmaligkeit wahrzunehmen und anzuerkennen – vor aller Leistung, vor allem Wissen, vor allem Können.

Trotzdem ist der Religionsunterricht ein so genanntes ordentliches Unterrichtsfach im Fächerkanon der Volksschule. ReligionslehrerInnen haben die Aufgabe, Lern- und Entwicklungsschritte zu dokumentieren und an die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern zurückzumelden.

 

Pro Schulstufe werden – analog zu den fünf Kompetenzdimensionen des Lehrplans, fünf „Feedbackformulierungen“  verfasst, in denen aufgezeigt wird, an welchen Inhalten im Religionsunterricht gelernt wurde.

 

Fünf Kompetenzdimensionen des Lehrplans: 

  1. Wahrnehmen und beschreiben – Perzeption
  2. Verstehen und deuten – Kognition
  3. Gestalten und handeln – Performanz
  4. Kommunizieren und (be)urteilen – Interaktion
  5. Teilhaben und entscheiden – Partizipation

(Arbeitsgruppe: Huber-Goller Sabine, Lampert Birgit, Kloimstein Bettina, Riegelhofer Susanne, Sparber Andrea, Dorothea Reinalter, Judith Jetzinger)

Quelle: „Jeder Mensch ist einmalig – Lernen sichtbar machen im Katholischen Religionsunterricht der Volksschule.“ Erstellt von Doris Gilgenreiner, 2017, KPH- Edith Stein.

Erste Schulstufe:

  1. Du kannst benennen, was für dein Leben besonders wichtig – heilig – ist.
  2. Du kennst ausgewählte Geschichten aus der Bibel und kannst sie in eigenen Worten erzählen.
  3. Du kannst still werden, danken, bitten und loben und kennst das Kreuzzeichen als Zeichen unseres Glaubens.

Oder: Du kannst danken, bitten und loben.

  1. Du weißt, was für eine Gemeinschaft wichtig ist und kannst zu einem guten Miteinander beitragen.
  2. Du hast verschiedene Arten des religiösen Feierns kennengelernt und hast aktiv mitgestaltet.

(Du kennst den Kirchenraum und hast verschiedenen Arten des religiösen Feierns kennengelernt und mitgefeiert).

Zweite Schulstufe:

  1. Du kennst verschiedene Formen des Betens, hast wichtige Gebete des Christentums eingeübt und kannst Vorstellungen über Gott zum Ausdruck bringen.
  2. Du kennst Lebensgeschichten von wichtigen Personen in der Bibel und von Heiligen. Du weißt um deren Bedeutung und kannst davon erzählen.
  3. Du hast Sakramente empfangen und weißt um ihre Bedeutung. Du kennst wichtige Feste im Jahreskreis, kannst sie mitfeiern und gestaltest sie aktiv mit.
  4. Du hast darüber nachgedacht, was Menschen für ihr Leben erwarten und erhoffen und kannst benennen, was gutes Leben ausmacht.
  5. Du weißt, dass alle Menschen in ihrer Verschiedenheit wichtige sind, und kannst Regeln für ein gutes Zusammenleben benennen. 

Dritte Schulstufe:

  1. Du kannst deine eigenen Gedanken zu den verschiedenen Themen äußern und bringst dadurch deine Meinung ein.
  2. Du kannst Symbole des Christentums erkennen und erklären.
  3. Durch biblische und andere Erzählungen erkennst du die Bedeutung von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit für dich und deine Mitmenschen.
  4. Du kennst einige Grundzüge des jüdischen Glaubens. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Christentum (oder: zu deinem Glauben) sind dir bekannt.
  5. Du gestaltest Elemente liturgischer Feiern selbstständig mit und stellst deine Fähigkeiten für andere zur Verfügung. 

Vierte Schulstufe:

  1. Du bringst die vielfältigen Erfahrungen, die Menschen immer schon machen, in Verbindung mit Gott.
  2. Du kennst Feste aus dem Kirchenjahr (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Sonntag) und kannst deren Bedeutung erklären.
  3. Du kennst Regeln für ein gelingendes Miteinander und kannst dein eigenes Handeln reflektieren.
  4. Du kennst das christliche Glaubensbekenntnis und verschiedene christliche Konfessionen.
  5. Du hast über große Fragen des Lebens und Glaubens nachgedacht und nach möglichen Antworten gesucht.