Tränen des Leids – ein Zeichen der Hoffnung

zusammen.leben erinnerte am Gründonnerstag an Flüchtlinge im Mittelmeer

Katholische Frauenbewegung (kfb) und Missionarische Pastoral machten am Gründonnerstag, 14. April, auf die Tränen der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge aufmerksam. Im Rahmen der Aktion zusammen.leben standen vor der Kirche im Herzen der Stadt – Spitalskirche Innsbruck – auf der Maria-Theresien-Straße Krüge mit Wasser auf blauen Tüchern. Davor der Katharinenbogen, gestaltet von Patrizia Karg, der die vorbeikommenden Menschen stärken soll.

 

Die blauen Tücher symbolisieren das Mittelmeer und das Wasser in den Krügen erinnert an die Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken und an alle Flüchtlinge, die in Lagern auf den griechischen Inseln ausharren müssen und an alle Flüchtlinge, die sich derzeit aus den Kriegsgebieten zu uns auf den Weg machen. Es gab die Möglichkeit, auf vorbereiteten Tränen eigenes Leid/Anliegen nieder zu schreiben und in eines der Gefäße einzuwerfen. Diese Tränen wurden am Ostersonntag dem Osterfeuer mit der bitte um Wandlung übergeben.

 

Impuls zur Erklärung 

Sr. Notburga Maringele erzählte in ihrem Impuls: „Ein Artilleriegeschoß trifft unser Haus, mehrere Menschen werden getötet, meine Eltern und meine Nachbarn. Diese Bilder vergesse ich nie, das viele Blut, meine Mutter getötet, das lässt mich nicht mehr los. Ich war damals 17 Jahre alt und hatte nun Angst, dass ich in die Armee eingezogen werde. Deshalb bin ich geflohen. Das ist kein Schicksal aus der Ukraine, sondern wurde von einem staatenlosen Palästinenser aus Syrien erzählt. Dort fliehen viele jungen Männer, weil sie nicht in der Armee von Assad kämpfen und töten wollen.

Wenn das jemand in der Ukraine erlebt – wird er aufgenommen – wenn er das in Syrien erlebt – wird er an der Grenze zurückgedrängt. Wo liegt der Unterschied?

Aus Angst vor Überfremdung nehmen wir den Tod von Tausenden Menschen in Kauf – die nur eines wollen – in Frieden und Sicherheit leben. Wir nehmen den Bruch von internationalen Vereinbarungen (Flüchtlingskonvention, Menschenrechte, Seenotrettungsgesetz) in Kauf und Retter werden kriminalisiert.“

 "Wir brauchen einander. Zusammenleben funktioniert nur, wenn wir respektvoll und würdevoll miteinander umgehen, wenn alle Menschen die gleichen Rechte haben und gleich wertvoll sind, wie es in den Menschenrechten beschrieben wird. Deshalb müssen wir alles tun, um das Leid im Mittelmeer zu verhindern. Wir begrüßen die Hilfe für die Menschen aus der Ukraine und gleichzeitig ist es uns wichtig, die anderen nicht zu vergessen", betonten die OrganisatorInnen.

 

Foto: Cincelli/dibk.at

 

 

Tränen des Leids der ertrunkenen Flüchtlinge im Mittelmeer_Cincelli