Zwischen alten Traditionen und neuen Zeiten
Petrus Canisius ist eine Berühmtheit des Reformationsjahrhunderts – aber er ist heute eine weitgehend unbekannte Berühmtheit. Hineingeboren in eine wohlhabende Familie aus dem Patriziat der Stadt Nimwegen, schloss er sich nach Jahren der spirituellen Suche 1543 der jungen Gesellschaft Jesu an. Er wurde für die Jesuiten schon bald der Mann für das römisch-deutsche Reich, wo die katholische Kirche angesichts der unerschöpflichen Dynamik der Reformation kaum noch eine Zukunft zu haben schien. Petrus Canisius machte sich einen Namen als begeisternder Prediger, höchst produktiver Autor und als Berater von Kaisern, Königen und Bischöfen. Vor allem aber leitete er durch seine unermüdliche Bildungsarbeit eine unerwartete katholische Wiedergeburt nördlich der Alpen ein; die von ihm gegründeten Jesuitenkollegien spielten hier die zentrale Rolle.Sein großes Anliegen bei all dem war klar: Er wollte die katholische Tradition in den heraufordernden neuen Zeiten des 16. Jahrhundert neu verorten. Diese Tagung geht den Fragen nach, auf welchen Wegen er dieses Anliegen verfolgt hat, wo er damit erfolgreich war und wo nicht – und auch, wie er zu einer maßgeblichen Bezugsgestalt für das katholische Selbstverständnis der frühen Neuzeit geworden ist. So soll Petrus Canisius als eine Schlüsselfigur der frühneuzeitlichen Religionsgeschichte greifbar gemacht werden.
Programm auf https://www.uibk.ac.at/events/info/2021/tagung-petrus-canisius.html
Organisation
DDr. Mathias Moosbrugger
Univ.-Prof. Dr. Stefan Ehrenpreis
Univ.-Prof. Dr. Thomas Karmann
Kontakt
Universität Innsbruck, Katholisch-Theologische Fakultät
Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie
Karl-Rahner-Platz 1, 6020 Innsbruck
Telefon +43 512 507-8641, E-Mail bibelhisttheol@uibk.ac.at
