Ein Junge will einen Staudamm bauen. Mit aller Anstrengung versucht er einen Baumstamm an die richtige Position zu bewegen, aber dieser lässt sich keine Handbreit versetzen. Seine größere Schwester schaut ihm zu und fragt: „Hast du denn wirklich alles versucht und jede dir zur Verfügung stehende Kraft eingesetzt?“ „Das siehst du doch – es geht einfach nicht!“, antwortet der Junge verärgert. „Das glaub ich dir nicht!“, kontert die Schwester. „Wieso?“, fragt er erstaunt. „Du hast mich noch nicht um Hilfe gefragt!“ 

Diese Episode macht deutlich: Wir Menschen brauchen die Unterstützung von anderen. Unsere Kräfte und Fähigkeiten sind begrenzt. Dabei übersehen wir gerne die naheliegendsten Möglichkeiten. Vielleicht ist es uns unangenehm, um Hilfe zu bitten. Und erst recht fällt es schwer, jemand völlig anderes ins Team zu holen, um unsere Pläne umzusetzen. 

Heute ist Wahltag in Österreich. Die Worte Jesu „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns!“ stimmen nachdenklich und rufen ins Bewusstsein, dass wir gemeinsam mehr schaffen als allein. Selbst wenn wir verschiedene Herangehensweisen haben – im Grunde eint uns das gemeinsame Ziel einer lebenswerten Heimat für uns alle. 

Abt Leopold Baumberger OPraem 

Abt des Stiftes Wilten