Schlichtheit des Papstes hat schon viel verändert

Österreichs Bischöfe halten sich derzeit im Vatikan auf, um dem Papst und den vatikanischen Einrichtungen über die Kirche in Österreich zu berichten. In einem Interview mit KATHPRESS erzählt Kardinal Schönborn von seinem Eindruck von der Begegnung m...

KATHPRESS - Papst Franziskus habe durch seine einfache, menschliche Art und seine schlichten, vom Evangelium geprägten Worte schon mehr verändert, als das durch große strukturelle Reformen möglich wäre. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn am Dienstagabend am Rande des Ad-limina-Besuchs in Rom im Gespräch mit "Kathpress" und weiteren heimischen und internationalen Medien. "Hier geschieht schon Erneuerung", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz wörtlich in einer Zwischenbilanz des Ad-limina-Besuchs.
Schönborn sprach von einem "Klima der Offenheit und Herzlichkeit", in dem man alles offen miteinander besprechen könne. Freilich sei dieses neue Klima erst durch Papst Benedikt XVI. und dessen Rücktritt ermöglicht worden. Der Kardinal würdigte dessen "Schritt der Demut und schlichten Menschlichkeit". Papst Franziskus habe in der Audienz für die Bischöfe der Wiener Kirchenprovinz am Montag von sich aus auch die Pfarrer-Initiative und die Bewegung "Wir sind Kirche" angesprochen, berichtete Schönborn weiter. Und: "Ich denke, er sieht das ähnlich wie sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. in seiner bekannten Gründonnerstag-Predigt." Benedikt XVI. hatte im April 2012 die Frage gestellt: "Ist Ungehorsam ein Weg, um die Kirche zu erneuern?"
Eindringlich habe der Papst die Bischöfe aber ermutigt, ihren Priestern nahe zu sein, berichtete Schönborn: "Ich glaube, das ist eine viel wichtigere Antwort, als irgendwelche theoretischen Antworten."
Vatikanbank auf gutem Weg
Noch wenig Konkretes konnte Schönborn über seine neue Aufgabe in der Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank IOR berichten. Noch gebe es keinen Termin für die nächste Sitzung, er habe aber bereits mit dem neuen Staatssekretär und designierten Kardinal Pietro Parolin gesprochen. Schönborn unterstrich, dass die Reform der Bank bereits unter Benedikt XVI. in Angriff genommen worden sei. Die Bank sei relativ klein, sie müsse aber zu Recht besonders strengen Kriterien unterstehen - zusätzlich zu den wirtschaftlichen vor allem auch ethischen. Schönborn zeigte sich zuversichtlich, dass die Reform in zwei Jahren abgeschlossen sein wird. Man sei jedenfalls "auf einem guten Weg". 

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