Diözesanadministrator Jakob Bürgler zur PGR-Wahl 2017

Seit über 50 Jahren werden in Österreich rund 28.000 PfarrgemeinderätInnen von 4,5 Millionen wahlberechtigten Katholiken gewählt. Am 19. März finden wieder die Pfarrgemeinderatswahlen statt. Auch wenn noch Zeit ist, bis die Wahl stattfindet, so laufen schon jetzt die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Jakob Bürgler im Wortlaut: Am 19. März werden wieder unsere Pfarrgemeinderäte gewählt. Ein starkes Zeichen für eine lebendige Kirchengemeinschaft. Wen brauchen wir, der das Volk Gottes mit­trägt und sagt: „Ich bin da. für“? Wie können wir diese Menschen finden? Ich möchte intensiv und mit Nachdruck einladen, bei der Wahl mitzutun und sich eventuell auch als Kandidatin oder Kandidat zur Verfügung zu stellen.

Unser Bemühen und unser Schwungholen werden gelingen, wenn wir vom Herzen JA sagen. JA zur Zusage Gottes. Wir werden die herausfordernden Zeiten in der Kir­che, die geprägt sind von großen gesellschaftlichen Umbrüchen, von Entwicklungen des Weniger-Werdens und vom Leben-Lernen mit neuen Unsicherheiten, nur mei­stern, wenn wir uns vergewissern, dass unser Gott sich immer neu im „ICH BIN DA“ offenbart. Die Freude des Evangeliums wird uns dann ergreifen, wenn wir uns ge­genseitig mit der frohen Botschaft ermutigen, dass Gott in all unseren Nöten und Fragen mit uns ist.

JA zum Auftrag, den Gott uns anvertraut. Jeder Mensch hat in dieser Welt einen Auf­trag zu erfüllen, der sich im Laufe des Lebens auch wandelt. Deshalb bedarf es im­mer neu der Frage: Wofür bin ich da? Für wen bin ich da? Das Leitwort der Pfarrge­meinderatswahl ist eine Einladung, sich diese Fragen neu zu stellen. Wie lautet mei­ne Antwort? Wie kann ich all jenen, die in der Pfarrgemeinde mitwirken oder vielleicht mitarbeiten wollen, diese Fragen mitgeben und sie bei der Suche nach Antworten begleiten? Frauen und Männer unterschiedlicher Generationen und Milieus können dadurch ihr Potential und ihr Charisma ihre Aufgabe neu entdecken. Wenn sie sich dabei begleitet wissen, werden sie eher bereit sein, zur Pfarrgemeinderatswahl zu gehen und sich wählen zu lassen.

Danke für euer Dasein, für euer Zeugnis, im Einsatz und im Gebet. Danke dafür, dass ihr unserer Kirche ein zuversichtliches und einladendes Gesicht gebt. Danke für euer Durchhalten und eure Treue – auch dann, wenn manches mühsam ist und wenn Erfolge und Aufbrüche ausbleiben. Danke dafür, dass es euch gibt.

Wir brauchen Vertrauen in die eigenen Kräfte und die Bereitschaft, uns aktiv einzubringen. Es gibt auch die berechtige Hoffnung, dass wir Krisen gemeinsam meistern können. Dann werden die Unheilspropheten nicht das letzte Wort haben! Stellen wir die kommende Pfarrgemeinderatswahl unter den Segen, der von Gott her kommt. Dann werden wir erkennen: Wir sind reicher als wir denken, und wir können etwas bewegen.

Diözesanadministrator Jakob Bürgler, Bild: Diözese Innsbruck