Bischof Glettler bei Familienministerin Aschbacher

Antrittsbesuch des in der Bischofskonferenz für Familienthemen zuständigen Innsbrucker Bischofs: Österreich noch stärker als familienfreundliches Land positionieren.

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat am Mittwoch in Wien Christine Aschbacher, Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, einen Besuch abgestattet. Im Mittelpunkt des ersten Arbeitsgesprächs zwischen Familienministerin und Familienbischof stand naturgemäß vor allem das Thema Familie. Bischof Glettler hat bei der jüngsten Vollversammlung der heimischen Bischöfe im Juni in Mariazell das Referat "Ehe und Familie (inkl. Lebensschutz)" innerhalb der Bischofskonferenz übernommen. Diese Zuständigkeit lag zuvor beim Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der in Mariazell zum neuen Bischofskonferenz-Vorsitzenden gewählt worden war.

Bischof Glettler sprach im Anschluss an die Begegnung mit Ministerin Aschbacher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kathpress von einem sehr guten und konstruktiven Gespräch; etwa hinsichtlich des Bemühens, Österreich noch stärker als familienfreundliches Land zu positionieren, in Zusammenarbeit mit allen gesellschaftlichen Kräften. Familie sei ein Querschnittthema, das alle gesellschaftlichen und politischen Themenfelder betrifft, so der Bischof. Er bezeichnete die Familie auch als "Basis-Champ" für Bildung, Lebensfreude, soziales Lernen und Wertevermittlung.

 

Familienarbeit von Müttern und Vätern muss noch weiter aufgewertet werden 

Wie wichtig die Familie sei, habe sich auch in der Coronakrise gezeigt, als die Familien eine "Herkulesaufgabe" gestemmt hätten, wie Glettler sagte. Zugleich wolle er auch der Regierung seinen Dank aussprechen für die finanzielle Unterstützung der Familien durch den Familienkrisen- und Familienhärtefonds, wo die Auszahlungen nach anfänglichen Schwierigkeiten nun gut anlaufen würden.

Familienarbeit von Müttern und Vätern müsse aber noch weiter aufgewertet werden, zeigte sich der Bischof überzeugt. Familien bräuchten vielfältigste Unterstützungen, bei gleichzeitiger Vermeidung der Fixierung auf ein idealisiertes Familienbild.

Bischof Glettler sagte Aschbacher, die auch Arbeits- und Jugendministerin ist, zudem Hilfe der Kirche hinsichtlich des Engagements gegen Jugendarbeitslosigkeit zu. Die Kirche unterstütze jegliche Bemühungen, junge Menschen in sinnstiftende Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse zu bringen, so der Bischof.

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Am 15. Juli 2020 empfing Bundesministerin Christine Aschbacher (l.) Bischof Hermann Glettler (r.) zu einem Arbeitsgespräch. Foto: Christopher Dunker