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Jesuitenkirche feierte Uni-Jubiläum und zwei neue Glocken
"Wir wollen heute Gott danken für die Chancen und Errungenschaften, die sich mit der Wissensinstitution Universität für unser Land eröffnet haben", sagte Bischof Hermann Glettler in seiner Predigt beim Dankgottesdienst in der Innsbrucker Jesuitenkirche. Wissenschaft und Religion stünden zueinander in einem kritischen Verhältnis, so der Bischof. Dieses dürfe jedoch um seiner Fruchtbarkeit willen nicht aufgelöst werden.
"Heute verbindet uns der Dank für eine 350-jährige Geschichte unserer Leopold-Franzens-Universität", sagte Glettler. Ihre volle Autonomie von der Kirche habe die 1669 gegründete Universität erst mit "Brixner Abkommen" aus dem Jahr 1688 erlangt. Ein Emanzipationsprozess, der auch für die Kirche wichtig gewesen sei, um "Macht- und Kontrollansprüche loszulassen und den Wert von Wissenschaft in ihrer Eigenständigkeit anzuerkennen", so Glettler.
Heute sei es wichtig, "Naturwissenschaft und Theologie, Intellekt und Glaube nicht billig gegeneinander auszuspielen". Glettler: "Jeder Glaube braucht das kritische Gegenüber wissenschaftlichen Denkens."
Im Anschluss an den Gottesdienst weihte Bischof Glettler auf dem Vorplatz zwei neue Glocken für den rechten Turm der Jesuitenkirche: Eine Glocke (1300 kg, Ton es) erinnert an ehemalige Studierende der Universität Innsbruck, die als Märtyrer gestorben sind. Die zweite Glocke (618 kg, Ton as) erinnert an Maria Magdalena, die von Papst Franziskus als Zeugin der Auferstehung Jesu in den Rang einer Apostelin erhoben wurde.
Die Glocken wurden am 12. Juli 2019 durch Johannes und Peter Grassmayr in Innsbruck gegossen und werden erstmals am Sonntag, 3. November, dem Fest des Hl. Pirmin (Stadtpatron von Innsbruck) erklingen.
