Deckenbilder

Deckenfresken gegenwärtig:

Die Decke im Langhaus ziert seit 1963 das riesige Einheitsfresko des heimischen Künstlers Roman Fasser. Es zeigt die Rosenkranzgeheimnisse, und zwar alle freudenreichen (Verkündigung des Herrn durch den Erzengel Gabriel, Besuch Marias bei Elisabeth, Geburt Jesu in Bethlehem, Darstellung Jesu im Tempel, Wiederfindung des 12-jährigen Jesus im Tempel) und die glorreichen (Christus in der Mandorla als der Auferstandene und In-den-Himmel-Aufgefahrene, die Sendung des Heiligen Geistes und die gekrönte Maria in der Mandorla umgeben von den anbetendenen Engeln im Himmel). 

Fasser malte auch das Deckengemälde im Altarraum, das von den schmerzhaften Rosenkranzgeheimnissen jedoch nur Christus am Ölberg zeigt.

Beide Deckengemälde sowie das Fresko "Christkönig" an der Sakristei-Außenwand wurden mit expressiver Pinselführung ausgeführt und stellen heute ein achtbares Werk innerhalb des expressionistischen Malereistils dar.

2017 wurden die Deckenfresken mittels moderner und zeitgemäßer LED-Beleuchtung "ins rechte Licht gerückt". Auch das Sakristeifresko wird allabendlich beleuchtet.

 

Die ersten Deckenfresken:

Die ersten Deckenfresken für die Pfarrkirche schuf der Ehrwalder Kirchenmaler Josef Spielmann. Dabei zeigte eines die Darstellung des Herrn im Tempel (hergestellt 1884), eines die Aufnahme Mariens in den Tempel, sowie ein weiteres eine Szene aus dem Leben Mariens (darüber fehlen genaue Angaben). Die Bilder wurden im Nazarener-Stil des 19. Jahrhunderts ausgeführt und sind Fresken des Brixner Malers Georg Mader nachempfunden, die dieser in der Pfarrkirche Bruneck ausgeführt hatte und die bis heute dort zu sehen sind.

Der Untergrund für diese Deckenfresken war so schlecht, dass sie Schaden erlitten und bei der Kirchenrenovierung 1939 entfernt und übermalen wurden.

 

Die zweiten Deckenfresken:

Die zweiten Deckenfresken malte von 1939 bis 1941 der Schwazer Kunstmaler Carl Rieder im Stil der damaligen Zeit.

Das Fresko im Altarraum zeigte die Geburt Christi in Bethlehem. Erwähneswert ist, dass der knieende Hirtenjunge rechts neben der Heiligen Maria den Ehrwalder Knaben Thomas Schennach vulgo Buali zeigt (1928-1940). Er stürzte am 6. Mai 1940 bei einem Ausflug nach dem Sonntagnachmittag-Rosenkranz mit Kooperator Alois Haueis und den Ministranten beim Pflücken eines Edelweißes oberhalb des Bahndammes bei der Schanz in den Tod. Haueis ließ diesen so tragisch ums Leben gekommenen Buben, der fleißiger Ministrant war, im Gemälde verewigen.

Im Langhaus-Fresko war eine überdimensionale Figur der Mutter Gottes mit segnendem Jesus-Kind auf dem Arm zu sehen, welche auf den Wolken des Himmels und einem Regenbogen (das Bundeszeichen Gottes mit den Menchen) über dem Dorf Ehrwald stand. Flankiert wurde sie von musizierenden Engeln. Das Dorf Ehrwald wurde durch die Pfarrkirche mit der Sonnenspitze im Hintergrund angedeutet, rundherum knieten Bewohner von Ehrwald inmitten ihrer bäuerlichen Arbeit. Als Titel trug das Gemälde "Maria, Königin des Friedens", wurde es doch ausgerechnet beim Ausbruch des so schrecklichen Zweiten Weltkrieges gemalt. Die Inschrift lautete: "Zur Zeit des Kriegs hat dieses Gemälde künstlerisch und fein gestaltet der Kunstmaler Carl Rieder." Die zu zählenden lateinischen Buchstaben waren rot herausgehoben und ergaben beim Zusammenzählen das Herstellungsjahr 1939.

Auch diese beiden Gemälde ereilte wegen des schlechten Untergrundputzes dasselbe Schicksal wie die ersten Deckenfresken. Bei der Kirchenrenovierung 1963 wurden sie mit neuem Kalkputz übertüncht und übermalen.