09. April 2020 - Gründonnerstag

Zuhause beten und feiern

Hier finden Sie:

  • Tipps zur Vorbereitung.
  • Einen Vorschlag für den Ablauf - samt Anleitung zur Durchführung.

Und dazu:

  • Alle Unterlagen auch als PDF-Dateien zum Downloaden und Ausdrucken
  • Weitere Hinweise und Ideen für die Feier daheim
  • Überlegungen zur Frage, was es heißt, Gottesdienst zu feiern und wer feiert.

 

Vorbereitung

Um gemeinsam zu beten braucht es - wie für jede andere Feier auch - ein wenig Vorbereitung. Bitte nehmen Sie sich kurz Zeit um drei wichtige Fragen zu beantworten. Dazu können Notizen angefertigt werden. Wenn Sie alleine leben, können Sie die Fragen telefonisch mit Freunden oder Nachbar/innen besprechen und den Gottesdienst dann als persönliche Andacht gestalten.

1. Was feiern wir?  

  • Donnerstag der Karwoche, der Abend vor dem Leiden Jesu
  • Das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern - Jesus wäscht seinen Freunden die Füße
  • Der Weg zum Ölberg und in den Garten Getsemani - Angst, Einsamkeit, Verzweiflung
  • … (bitte ergänzen)

2. Was aus unserem Leben bewegt uns? 

  • Welche Sorgen, Unsicherheiten und Ängste bedrücken uns?
  • Was gibt uns dennoch Hoffnung, bringt Freude und Zuversicht?

3. Was aus dem Leben Gottes bewegt uns? 

Für die Beantwortung der dritten Frage brauchen wir die Bibel: als Buch oder online unter https://www.bibleserver.com/EU/ - einfach in der Suche eingeben: Joh 13, 1–15 (die entsprechenden Textabschnitte erscheinen unterstrichen).
Sehen wir uns das Evangelium von der Fußwaschung an und fragen wir uns:   

  • Was richtet auf / stärkt uns?
  • Was richtet aus / gibt uns Orientierung?
  • Was richtet uns / gibt uns zu denken?

Anmerkung:
Der Ablauf der Feier – wie unten angegeben – versteht sich als Vorschlag. Bitte verändern Sie ihn nach eigenem Ermessen und ergänzen Sie Elemente und Symbole, die Ihnen wichtig sind, sodass es eine Feier wird, die Ihnen entspricht.   

 

Ablauf der Feier

Wer ist da? Wer kann welche Aufgabe übernehmen?

  • Leitung / den Ablauf gewährleisten = L: ____________ (Namen einsetzen)
  • den Bibeltext vorlesen = B: ____________
  • die Gebete sprechen = G: ____________
  • Musik / Lied(er) anstimmen = M: ____________ z. B. aus dem Gotteslob (GL), wenn vorhanden, Instrumentalmusik vorbereiten.

 

Eröffnung

L: + (Kreuzzeichen) Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. - A (alle): Amen.

M / alle: Lied Solang es Menschen gibt auf Erden (Gotteslob, Nr. 425)

L: Heute feiern wir Gründonnerstag. Die Karwoche ist schon fortgeschritten - es ist der Vorabend des Leidens und Sterbens Jesu. In den biblischen Texten finden sich verschiedene Aspekte: Jesus, der mit seinen Freunden das letzte Mal zu Abend isst und ihnen die Füße wäscht; Jesus, der die Jünger in die Zukunft blicken lässt - "Tut dies zu meinem Gedächtnis"; Jesus, der auf dem Ölberg und im Garten Getsemani zutiefst menschliche Angst erlebt, Einsamkeit spürt und Verzweiflung. Damit ist Jesus uns ganz nahe in den Erfahrungen, die auch unser Leben prägen.

Zu ihm rufen wir:

G: Herr Jesus Christus, du hast den Jüngern und uns ein Beispiel gegeben, was es heißt, füreinander da zu sein. - A: Herr, erbarme dich unser.
G: Du hast dein Leben für andere, für uns gegeben. - A: Christus, erbarme dich unser.
G: Du hast am Ölberg mit deinen Zweifeln, Ängsten und Nöten gekämpft und bist so an unserer Seite, wenn Sorgen uns bedrücken. - A: Herr, erbarme dich unser. 

L: Beten wir zu Gott, dem Vater: 
G: Guter Gott und Vater! Jesus, unser Bruder, hat wie wir Angst erfahren. Steh uns bei in den Ängsten unseres Lebens und stärke uns in der Hoffnung. Lass uns füreinander da sein, gerade in diesen schwierigen Zeiten der Unsicherheit und Einschränkung des täglichen Lebens. Darum bitten wir dich, durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. - A: Amen. 

Wort Gottes

M / alle: Lied Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Gotteslob, Nr. 450)

B: +Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes:
Jesus, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. 

Alle / kurzes Gespräch: Was lernen wir über Gott/ über Jesus? Was irritiert uns angesichts der aktuellen Situation? Entdecken wir darin eine gute Botschaft, etwas Hoffnungsvolles? Wo wollen wir einander dienen und füreinander da sein?

Unsere Antwort: Dank und Bitte 

L: Wofür können/wollen wir Gott in dieser Situation danken?
Von einzelnen Anwesenden frei formuliert: Guter Gott, ich danke dir für ____________
M / alle: Lied dazu bzw. zwischen den Dank-Worten: Laudate omnes gentes (GL 386)
oder gesprochen: Dank sei dir!  

L: Schütten wir Gott unser Herz aus – tragen wir unsere Bitten zu:

  • Für die, die es am schlimmsten trifft: ____________ (bitte in eigener Formulierung ergänzen)
  • Für Menschen auf der Flucht: ___________
  • Für die Verantwortungsträger/innen: ____________
  • Für die Kirchen: ____________
  • Für unsere Gemeinde,
    die sich momentan nicht wie gewohnt versammeln kann: ____________
  • Für uns selbst: ____________

A (Antwort jeweils dazwischen): Wir bitten dich, erhöre uns!

L: Vollenden wir unseren Dank und unsere Bitten mit dem Gebet, das Jesus selber uns gelehrt hat:
A: Vater unser, der du bist im Himmel ...
(oder das Vater unser wird als Tischgebet zu Beginn des gemeinsamen Essens gesprochen). 

Abschluss

M / alle: Lied Also sprach beim Abendmahle (Gotteslob, Nr. 281)
oder gesprochen: L (beginnt, dann reihum jede/r jeweils eine Zeile): 

Also sprach beim Abendmahle Jesus als sein Testament:
Seid geeint und liebt euch alle, dass mich diese Welt erkennt!
Dass ihr alle in mir bleibet, unter euch verbunden seid.
Ich bin euer Weg geworden, der allein zum Heil euch führt.
Ich hab euch mein Wort gegeben, dass ihr meine Freunde seid.
Eines Glaubens seid im Leben, einer Hoffnung in der Zeit. 

Segen 

L: Barmherziger Gott, segne und behüte uns, sei mit uns in schweren Zeiten. Sei unsere Hilfe und unsere Kraft, schenke uns ein friedvolles und zuversichtliches Herz.
+ Im Namen des Vaters, durch den Sohn, im Heiligen Geist. - A: Amen.   

 

Miteinander essen und trinken!

Wir stärken uns anschließend beim gemeinsamen Mahl und danken denen, die es zubereitet haben. Bitte laden Sie dazu auch jene in Ihrem Haushalt lebenden Personen ein, die nicht an der christlichen Feier teilnehmen können oder möchten! 

Wenn wir gemeinsam am Tisch sitzen, sind wir versöhnt - mit Gott und untereinander.
Am Beginn des Essens beten wir das Vater unser oder ein anderes Tischgebet. 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.  

Das Evangelium von der Fußwaschung

Johannes 13, 1–15 / Gesamttext

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Weitere Informationen

Alle Unterlagen auch als PDF-Dateien zum Downloaden und Ausdrucken:

Weitere Hinweise und Ideen für die Feier daheim

Was heißt gemeinsam Gottesdienst feiern?
Form und Gestaltung des Gottesdienstes sollen ermöglichen, dass sich die Wirklichkeit Gottes und die Wirklichkeit der Menschen begegnen. In Worten, Zeichen und Handlungen wird zum Ausdruck gebracht, was das Leben der Menschen ausmacht und wie Gott zu den Menschen ist. 
Lesen Sie hier weiter: Wenn Himmel und Erde sich berühren ...