05. April 2020 - Palmsonntag

Zuhause gemeinsam beten und feiern

Zuhause beten und feiern

Hier finden Sie:

  • Tipps zur Vorbereitung.
  • Einen Vorschlag für den Ablauf - samt Anleitung zur Durchführung.

Und dazu:

  • Alle Unterlagen auch als PDF-Dateien zum Downloaden und Ausdrucken.
  • Weitere Hinweise und Ideen für die Feier daheim.
  • Überlegungen zur Frage, was es heißt, Gottesdienst zu feiern und wer feiert.

 

Vorbereitung

Um gemeinsam zu beten braucht es - wie für jede andere Feier auch - ein wenig Vorbereitung. Bitte nehmen Sie sich kurz Zeit um drei wichtige Fragen zu beantworten. Dazu können Notizen angefertigt werden. Wenn Sie alleine leben, können Sie die Fragen telefonisch mit Freunden oder Nachbar/innen besprechen und den Gottesdienst dann als persönliche Andacht gestalten.

1. Was feiern wir?  

  • Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem / Segnung Palmzweige
  • Jesus Christus, der Friedenskönig
  • Beginn der Karwoche, Leidensgeschichte
  • ____________ (bitte ergänzen)

2. Was aus unserem Leben bewegt uns? 

  • Welche Sorgen, Unsicherheiten und Ängste bedrücken uns?
  • Was gibt uns dennoch Hoffnung, bringt Freude und Zuversicht?

3. Was aus dem Leben Gottes bewegt uns? 

Für die Beantwortung der dritten Frage brauchen wir die Bibel: als Buch oder online unter https://www.bibleserver.com/EU/ - einfach in der Suche eingeben: Matthäus 21, 1-11  (die entsprechenden Textabschnitte erscheinen unterstrichen).
Sehen wir uns das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalam an und fragen wir uns:  

  • Was richtet auf / stärkt uns?
  • Was richtet aus / gibt uns Orientierung?
  • Was richtet uns / gibt uns zu denken?

Lenken wir unsere Gedanken auch auf die Stationen der Leidensgeschichte (Passion), die am heutigen Tag gelesen wird: das Abendmahl - am Ölberg und im Garten Getsemani: Angst und Verlassenheit - Gefangennahme und Verhör vor dem Hohen Rat - Verleugnung durch Petrus - Prozess vor Pilatus - Verspottung durch die Soldaten - Kreuzigung und Tod Jesu - Begräbnis.

In welcher Form möchten wir die Passion lesen/hören?

  • Gesamttext - siehe: Schott-online (bei: Passion; weiter unten findet sich auch eine Kurzfassung)
  • stark gekürzter Text (wie bei Fernseh-/Radiogottesdienst verwendet): Passion_Palmsonntag2020

Anmerkung:
Der Ablauf der Feier – wie unten angegeben – versteht sich als Vorschlag. Bitte verändern Sie ihn nach eigenem Ermessen und ergänzen Sie Elemente und Symbole, die Ihnen wichtig sind, sodass es eine Feier wird, die Ihnen entspricht.  

 

Ablauf der Feier

Wer ist da? Wer kann welche Aufgabe übernehmen?

  • Leitung / den Ablauf gewährleisten = L: ____________ (Namen einsetzen)
  • den Bibeltext vorlesen = B: ____________
  • die Gebete sprechen = G: ____________
  • Musik / Lied(er) anstimmen = M: ____________ z. B. aus dem Gotteslob (GL), wenn vorhanden, Instrumentalmusik vorbereiten.

 

Eröffnung

L: + (kleines Kreuzzeichen) Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes.
A (alle): Amen.
L: Am Palmsonntag erinnern wir uns an den Einzug Jesu in Jerusalem. Er reitet auf einem Esel - und nicht auf einem prächtigen Schlachtross. Dies sei uns ein Hinweis, dass Jesus als ein König der anderen Art zu verstehen ist: als Fürst des Friedens! Der Palmsonntag markiert aber auch den Beginn der Karwoche, des Gedenkens an Jesu Leiden und Tod. Daher wird heute auch die sog. Passionsgeschichte gelesen. 

 

Den Einzug Jesu in Jerusalem feiern - Segensgebet über die Palmzweige

M: Lied/alle: Singt dem König Freudenpsalmen (Gotteslob, Nr. 280, 1.+2. Strophe)

L: Mit den grünen Zweigen in der Hand bitten wir Gott um Segen:
G: Allmächtiger Gott, am heutigen Tag feiern wir Christus als den König des Friedens und tragen ihm zu Ehren grünende Zweige in den Händen. Stärke uns in unserem Glauben und lass unsere Hoffnung wachsen. Erhöre unsere Bitten und lass uns in Worten und Taten Gutes tun, wie Jesus es uns gezeigt hat. Darum bitten wir durch ihn, Christus, der übermenschliches Leid mit uns geteilt hat. A: Amen. 

Evangelium - Mt 21, 1-11 

B: +Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.
Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa. 

M: Lied/alle: Singt dem König Freudenpsalmen (Gotteslob, Nr. 280, 3.+4. Strophe)

G: Guter Gott, Jesus wird von den Menschen als königlicher Heilsbringer bejubelt. Der Weg, den er geht, ist der von uns Menschen: durch das Leid hindurch, den Tod in Kauf nehmend. So dürfen wir gleich ihm auf die Auferstehung hoffen. Wir danken dir und bitten dich: Hilf uns, Jesus auf diesem Weg nachzufolgen und stärke uns in der Hoffnung und in der Freude. A: Amen.

 

Passion - Erinnerung an Leiden und Sterben Jesu

(gekürzte Fassung; für den vollständigen Text siehe: schott-online
Der Text kann - neben dem/der Erzähler/in - mit verteilten Rollen gelesen werden:
+ = Worte Christi, S = Worte sonstiger Personen) 

Die Verhandlung vor Pilatus 

Erzähler/in: Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: S: Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete: + Du sagst es. 
Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm: S: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? 

Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so dass der Statthalter sehr verwundert war.
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte. Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: S: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt? 

Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte.
Sie riefen: S: Barabbas!
Pilatus sagte zu ihnen: S: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt?
Da schrien sie alle: S: Ans Kreuz mit ihm!
Er erwiderte: S: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?
Da schrien sie noch lauter: S: Ans Kreuz mit ihm! 

Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: S: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen!
Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. 

Die Verspottung Jesu durch die Soldaten 

Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: S: Heil dir, König der Juden!

Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. 

Unterm Kreuz 

Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn. Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden. Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links.

Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: S: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz!

Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: S: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte.

Der Tod Jesu 

Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: + Eli, Eli, lema sabachtani? 
das heißt: + Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? 

Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: S: Er ruft nach Elija.
Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: S: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. 

Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.

[Hier verbeugen sich alle und halten eine kurze Gebetsstille]
M: ev. Instrumentalmusik 

Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, merkten, dass die Erde bebte und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: S: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!

M: Lied/alle: Heil'ges Kreuz sei hoch verehret (Gotteslob, Nr. 828)

 

Unsere Antwort - Bekenntnis des Glaubens

L: Ich glaube an Gott,
A: den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen. 

 

Unsere Bitten

L: Guter Gott, im Vertrauen darauf, dass du uns durch das Leid hindurch zur Freude und zum Heil führst, bringen wir unsere Bitten vor dich:

  • Für die, die es am schlimmsten trifft: ____________ (bitte in eigener Formulierung ergänzen)
  • Für die Verantwortungsträger/innen: ____________
  • Für die Kirchen: ____________
  • Für unsere Gemeinde, die sich momentan nicht wie gewohnt versammeln kann: ____________
  • Für uns selbst: ____________

Antwort jeweils dazwischen: Wir bitten dich, erhöre uns!

 

Abschluss

M: Lied/alle: Zeige uns Herr, deine Allmacht und Güte (Gotteslob, Nr. 272)

oder gesprochen:
G: Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte; komm uns zu Hilfe mit göttlicher Kraft!
Mit deinem Beistand uns allzeit behüte, der uns befreit und Geborgenheit schafft.
A (alle): Hör unser Bitten; die Angst in uns wende; Feuer des Heiligen Geistes uns sende! 

G: Hilf unserm Glauben, wenn mutlos wir werden; Lichtblick und Freude erblühen aus dir.
Dein Reich des Friedens lass wachsen auf Erden; Werkzeuge deiner Verheißung sind wir.
A: Lehr uns aus Glaube und Liebe zu handeln und so uns selbst und die Welt zu verwandeln. 

G: Ruf uns zur Umkehr, sooft wir versagen; du bist barmherzig, vergibst uns die Schuld.
Antwort bist du in verzweifeltem Fragen; lehr uns Verzeihen, Vertrauen, Geduld.
A: Du hast für uns deinen Sohn hingegeben, Worte und Taten, aus denen wir leben. Amen. 

Segen 

L: Barmherziger Gott, segne und behüte uns, sei mit uns in schweren Zeiten. Sei unsere Hilfe und unsere Kraft, schenke uns ein friedvolles und zuversichtliches Herz.
+ Im Namen des Vaters, durch den Sohn im Heiligen Geist. A: Amen.  

M: Lied/alle: Nun danket alle Gott (Gotteslob, Nr. 405)
oder: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe (Gotteslob, Nr. 383) 

 

Miteinander essen und trinken!

Wir stärken uns anschließend beim gemeinsamen Mahl und danken denen, die es zubereitet haben. Bitte laden Sie dazu auch jene in Ihrem Haushalt lebenden Personen ein, die nicht an der christlichen Feier teilnehmen können oder möchten! 

Wenn wir gemeinsam am Tisch sitzen, sind wir versöhnt - mit Gott und untereinander.

Am Beginn des Essens beten wir das Vater unser:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.   

 

Weitere Informationen

Alle Unterlagen auch als PDF-Dateien zum Downloaden und Ausdrucken:

Weitere Hinweise und Ideen für die Feier daheim:

Was heißt gemeinsam Gottesdienst feiern?
Form und Gestaltung des Gottesdienstes sollen ermöglichen, dass sich die Wirklichkeit Gottes und die Wirklichkeit der Menschen begegnen. In Worten, Zeichen und Handlungen wird zum Ausdruck gebracht, was das Leben der Menschen ausmacht und wie Gott zu den Menschen ist. 
Lesen Sie hier weiter: Wenn Himmel und Erde sich berühren ...