Hl. Nikolaus 2019 - Das Wunderkästchen

Oft kamen Menschen zum heiligen Nikolaus um ihn um Rat zu fragen. Er war ein geduldiger Zuhörer und hatte immer ein offenes Ohr für die Probleme, die an ihn herangetragen wurden.

Eines Tages kam eine Krämersfrau. Sie hatte mit ihrem Geschäft kein Glück mehr. Ihr Laden verlotterte mehr und mehr, die Kunden kauften immer seltener bei ihr ein. Die Menschen um sie herum, nahmen sich kaum noch Zeit, sich mit ihr zu unterhalten. So wurde sie mit der Zeit immer verbitterter, einsamer und unglücklicher.

„Die Zeiten sind schlecht, mein Geschäft leidet und ich bin so unglücklich. Kannst du mir irgendwie helfen?“ 

Der heilige Nikolaus überlegte, schaute die Frau nachdenklich an und er sah ihre unglücklichen und verbitterten Augen.

Da kam ihm eine Idee. Er gab ihr ein kleines, verschlossenes Kästchen und erklärte ihr:
"Du musst dieses Kästchen jeden Morgen, Mittag und Abend bei dir tragen. Im Laden, im Keller und in jedem Winkel deines Hauses. Auch rund um dein Haus. Dann wird es dir bald schon wieder besser gehen.
Bring mir aber das Kästchen in einem Jahr wieder zurück.“ 

Die Frau wunderte sich zwar, befolgte aber gewissenhaft den Rat des Bischofs und trug das Kästchen fleißig umher. Dabei entdeckte und sah sie vieles, was sie gar nicht mehr wahrgenommen hatte.

So fegte sie Staub samt Spinnweben aus allen Ecken, putzte Böden, Fenster und den Eingang. Kaputte Dinge ließ sie reparieren, den verschlissenen Teppich ersetzte sie. Den Garten befreite sie von Unkraut, sodass selbst der vergessene Rosenstrauch wieder erblühte.
Auf ihren Rundgängen begegnete sie den Kindern aus der Nachbarschaft. Diese fragten sie, was es mit dem Kästchen auf sich hätte. Sie sagte ihnen, es sei ein Wunderkästchen...
daraufhin staunten die Kinder und folgten ihr auf Schritt und Tritt. Die Frau erzählte ihnen Geschichten von früher, lud sie zu sich ein und verbrachte viel Zeit mit den Kindern. 

Ihre Augen hellten sich mehr und mehr auf. Vor dem Laden stellte sie eine gemütliche Gartenbank auf und schmückte den Eingang mit Blumentöpfen.
So blieben bald auch die Nachbarn und Freunde von früher immer öfter stehen, setzten sich mit ihr auf die Bank und sie verbrachten gemeinsame Zeit.
Bald schon sah man, wie viel Glück in das Leben der Frau eingekehrt war. 

Als das Jahr vorüber war, brachte sie Nikolaus das Kästchen zurück und sprach: „Hab vielen herzlichen Dank, lieber Nikolaus. Dein Kästchen hat mir sehr geholfen. Bei mir ist das Glück und die Freude eingezogen. Lieber Nikolaus, sag mir, was ist in deinem Zauberkästchen, dass dies solche Wunder vollbringen kann?“

Da lächelte er und sagte:

„Das Kästchen war leer. Das Wunder hast du selbst vollbracht.“ 

Besuch des Nikolaus 2018

 

Aus der Predigt des Nikolaus: 

Ihr seid es ja gewohnt, dass ich, wenn ich bei euch zu Besuch sein darf, eine kleine Geschichte erzähle. War es vor zwei Jahren die über die kleine Schnecke vom Zirler Weinberg die behauptete ein Segen zu sein, oder eine der vielen Legenden über den Bischof von Myra, so will ich das auch heute tun.

Bischof Nikolaus lebte vor ca. 1600 Jahren. Damals waren viele Menschen sehr arm und die Meisten hatten nur das Notwendigste zum Leben. Schon oft haben wir Geschichten gehört, wie der Bischof Nikolaus den Menschen geholfen hat. Er brachte ihnen Lebensmittel, Schuhe, Kleidung und manchmal auch Geld. Die heutige Geschichte erzählt davon, wie Nikolaus seinen wertvollsten Schatz verschenkt.

Dem Kaiser wurde zugetragen, wie viel der Bischof für alle Menschen tut. Er predigte nicht nur die Nächstenliebe, er lebte sie auch. Der Kaiser wollte ihm dafür danken und schenkte ihm einen goldenen Apfel. Noch nie hatte der Bischof so etwas Wertvolles besessen, noch nie hatte er so ein wunderbares Geschenk erhalten. Er legte den Apfel in eine Vitrine und war sehr stolz darauf. Doch als die Zeiten noch schlechter wurden, konnte der Nikolaus den Familien in seiner Stadt nicht mehr helfen. Er hatte selbst alles hergegeben. Da erzählte ein Freund dem heiligen Nikolaus von einer Familie, die in Not geraten war. Die Mutter war krank und der Vater hatte keine Arbeit. Um für seine Kinder Essen zu kaufen, hatte er bei den Kaufleuten Schulden gemacht und diese wollten nun ihr Geld. „Wenn wir unser Geld von dir nicht bekommen, musst du uns etwas anderes dafür geben“, schimpften die Kaufleute. „Ich habe nichts mehr“ jammerte der Mann. „Dann muss eines deiner Kinder mit uns kommen und für uns arbeiten“. Der Mann war am Boden zerstört. Das konnte er doch nicht zulassen. Die Verzweiflung war groß.

Als der Nikolaus das erfuhr, dachte er nach, wie er der Familie helfen konnte. Geld hatte er selbst keines mehr zur Verfügung. Da traf der heilige Nikolaus einen Entschluss: „Kein Schatz auf der Welt ist so wertvoll, wie das Wohl der Menschen.“ Er nahm den goldenen Apfel aus der Vitrine. Er strich noch einmal mit der Hand über die goldene Oberfläche und überlegte, dass es eigentlich egoistisch sei, diesen wertvollen Apfel in der Vitrine eingesperrt aufzubewahren, wo doch Menschen in der Stadt solche Not litten. Er nahm den Apfel, schlich in der Dunkelheit zu dem Haus, in dem der Mann mit seinen Kindern lebte und legte den Apfel ganz vorsichtig auf das Fensterbrett. Selbst in der Nacht schimmerte und leuchtete der prachtvolle Apfel. Er versteckte sich in der Nähe. Als der Mann den Apfel fand und seine Kinder zu sich rief, leuchteten alle Augen mindestens genau so prächtig wie der goldene Apfel. Da musste er an einen Spruch denken, den er gehört hatte und er wusste, dass er genau die richtige Entscheidung getroffen hatte. Der Spruch lautete:

„Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ 

Diese Legende erzählt davon, dass jemand etwas Gutes getan hat. Solche Menschen gibt es auch heute noch in unserem Leben und wir sollten uns darüber freuen und dankbar sein dafür. Sehen wir uns nur hier um! Die vielen Menschen hier im Krankenhaus die täglich dafür sorgen, dass es allen Patienten bald besser geht, egal ob Krankenhausseelsorge, Köchin, Putzfrau, Pfleger oder Pflegehelferin, Krankenschwester oder Arzt. Auch die vielen Angehörigen, die sich bemühen den Krankenhausaufenthalt durch ihre Besuche kurzweiliger zu machen, sie alle verdienen ein DANKESCHÖN. DANKE DASS ES EUCH GIBT.

Kapelle Krankenhaus Hochzirl – Sonntag 2.12.2018

Engel begleiten den hl. Nikolaus in die Krankenhauskapelle Hochzirl

Nikolaus verteilt goldene Äpfel