„Zersplitterte Nacht“: Filmgedenken an die Reichspogromnacht

Kinoauftakt im Innsbrucker Metropolkino am Mittwoch, 10. November, 19 Uhr nach Pandemiepause

Anlässlich des 83. Jahrestags der Reichspogromnacht wird der Film „Zersplitterte Nacht – 9. November 1938, als die Nacht am kältesten war…“ im Innsbrucker Metropolkino gezeigt. Bei der Veranstaltung am 10. November, um 19 Uhr, ist der Regisseur des Films, Hermann Weiskopf, anwesend und beantwortet nach dem Film Fragen des Publikums.

 

„Wir sehen unseren Film als Mahnmal, der nicht nur im November an eine der dunkelsten Zeiten in der Geschichte erinnert. Die nationalsozialistischen Gräueltaten müssen im Gedächtnis bleiben, damit sie sich nicht wiederholen“, sagt Weiskopf. Im Vorjahr konnte das filmische Gedenken aufgrund der Covid-Beschränkungen nur online durchgeführt werden. Nach dem Stillstand ist der mehrfach preisgekrönten Kinofilm nun wieder im Kino zu sehen.

 

„Zersplitterte Nacht“ erzählt die wahre Geschichte von Richard Berger, dem Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde von Innsbruck, der 1938 von den Nazis brutal ermordet wurde. Unter den Darstellern sind Ottfried Fischer, Christine Mayn, Julia Gschnitzer, Heinz Fitz und Michael Walde-Berger. Ganz besonders beeindrucken auch die Zeitzeugen, die im Film von der Schreckenszeit berichten.

 

Blutige Nacht in Tirol 

Gemessen an der geringen Anzahl der jüdischen Bevölkerung war Innsbruck ein besonders blutiger Schauplatz der Reichspogromnacht. Vier Menschen wurden in der Tiroler Landeshauptstadt von den Nazis umgebracht. Vier Zeitzeugen, die die 30er-Jahre in Innsbruck miterlebten, haben mit ihren Interviews den Film erst möglich gemacht.

Darum geht es im Film:

In der Gegenwart: 

Emilie, die Musterschülerin, und Tom, der Rebell, schaffen ihre Geschichtematura nur, wenn sie mit ihrer Lehrerin Dr. Springer den Mord an Ing. Richard Berger, dem Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde, der in der Pogromnacht 1938 in Innsbruck grausam getötet wurde, rekonstruieren. Tom hat aber keine Lust, sich mit dieser „Nazischeiße” zu beschäftigen, während Emilie unbedingt ein „sehr gut“ will. Dazu braucht sie etwas Besonderes.

 

Also reist Emilie nach Israel und interviewt Abi Bauer (geb. 1919), Erika Shomrony (geb. 1918) und Abraham Gafni (geb. 1928). Alle drei sind Zeitzeugen, die die 1930er Jahre in Innsbruck erlebt haben. Besonders beeindruckt Emilie das Gespräch mit Richard Benson, dem Enkelsohn des ermordeten Ing. Richard Berger. Als Gegenpol zu den Zeitzeugeninterviews erschafft Schüler Tom den Charakter Werner, der es bei den Nazis unbedingt zu etwas bringen will.

 

In der Vergangenheit/Dokumentation: 

Zeitzeugeninterviews und Spielszenen schildern die dramatischen Entscheidungen von Ing. Richard Berger und seiner Frau Grete, die zuerst versuchen, sich aus der Politik herauszuhalten. Aber die antisemitische Politik der Nazis lässt das nicht zu. Vor allem dann nicht, als sich Richard Berger dafür entscheidet, Verantwortung für die jüdische Gemeinde zu übernehmen. Jetzt fürchtet Grete um ihre Familie. Sie will Tirol verlassen.

 

Aber Richard Berger fühlt sich der jüdischen Gemeinde verpflichtet. Er will die Gemeinde, vor allem die Alten und Hilflosen, nicht im Stich lassen. Hin und her gerissen zwischen der Entscheidung, die Familie und sich selbst in Sicherheit zu bringen oder die Mitglieder der jüdischen Gemeinde vor den Nazis zu schützen, entwickelt sich das Schicksal von Richard Berger und seiner Familie auf die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zu.

 

Weitere Informationen: 

Hermann Weiskopf AVG Filmproduktion e.U., Grauer-Stein-Weg 9, 6020 Innsbruck, Österreich,

Tel. 0043-660-6516432 info@avgproduktion.com www.avgproduktion.com