Zeichen setzen für eine gerechtere Welt

Jedes Jahr erheben tausende von Sternsingerkinder in allen Ecken und Winkeln von Tirol ihre Stimme, um auf globale Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen. Caspar, Melchior und Balthazar bringen den Segen in die Häuser und erinnern an die Verantwortung für eine gemeinsame Welt.

In der ganzen Diözese Innsbruck gehen rund 7.000 Sternsinger/innen jedes Jahr von Haus zu Haus und bringen den doppelten Segen - den Segen für die Menschen hier und den Segen für Menschen in ärmeren Ländern. Hilfe von Kindern für Menschen auf der ganzen Welt - damit ist die Sternsingeraktion etwas ganz besonderes und einmalig!

Sternsingerprojekte 2020 in Kenia 

Im Mukuru-Slum leben rund 700.000 Menschen auf engstem Raum. Immer wieder drohen Gefahren wie Brände bei Hitzephasen oder Überschwemmungen durch starke Regenfälle. Weil Kanalisation und Müllbeseitigung fehlen, werden Menschen durch Krankheitserreger verseucht. Kaum jemand kann sich medizinische Versorgung leisten, es mangelt an guter Schulbildung und Arbeitsplätzen.

Kinder leiden besonders an der Armut. 60.000 leben in Nairobi auf der Straße, ohne ausreichend zu essen, ohne Unterstützung durch ihre Familien. Ein Schulbesuch und eine Ausbildung, um ihre zukünftige Existenz zu sichern, bleibt für viele ein unerfüllter Traum. Viele überleben nur, indem sie betteln, Schuhe putzen oder Müll sammeln.

Zukunft für Straßenkinder 

Die Partnerorganisation MPC (Mukuru Promotion Centre) steht den Menschen im Mukuru-Slum tatkräftig zur Seite. Sozialarbeiter/innen versorgen die Straßenkinder mit Nahrung, Kleidung und medizinischer Betreuung. Für viele von ihnen ist es das erste Mal, dass sie Kind sein und spielen dürfen. Kinder und Jugendliche werden dazu ermächtigt, auf eigenen Füßen zu stehen. Das beginnt bei einer guten Schulbildung: MPC betreibt selber insgesamt sechs Schulen. Danach erfolgt eine Berufsausbildung, z.B. in Gastronomie, Sanitärinstallation, Kosmetik oder Schneiderei. Mit diesen Fähigkeiten werden die Jugendlichen dann an Unternehmen vermittelt oder sie gründen ein eigenes Start-Up.

Sternsinger-Tradition entwickelte sich seit dem Mittelalter 

Die Bibel berichtet von „Sterndeutern aus dem Osten“, die der Stern von Bethlehem zur Krippe geführt hat. Sie brachten dem neu geborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe – Geschenke für ein Königskind. Wie viele Sterndeuter nach Bethlehem kamen, wissen wir nicht. Papst Leo der Große (5. Jahrhundert) meinte aber, dass es dem gesunden Menschenverstand entspräche, dass drei Gaben ein Hinweis auf drei Überbringer seien.

In Erinnerung an diese erste Huldigung des Messias entwickelte sich ab dem Mittelalter der Brauch des Sternsingens: Männer kleideten sich wie Könige, zogen einem Stern folgend von Haus zu Haus und verkündeten singend die Geburt Christi. 

Die beliebte Neujahrstradition überlebte die Jahrhunderte und wurde 1954 von der Katholischen Jungschar aufgegriffen und mit neuer Bedeutung versehen. Mit der Hilfe unter gutem Stern wird die Friedens- und Segensbotschaft der Geburt Christi in die ganze Welt gebracht.

Weitere Informationen zur Dreikönigsaktion: https://innsbruck.jungschar.at/dreikoenigsaktion/sternsingen/