Weihnachten während der Pandemie

Papst Franziskus: Chance auf „authentischeres“ Weihnachtsfest

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern das Fest der Geburt Christi und damit nach ihrem Verständnis die Menschwerdung Gottes.

Eigentlicher Feiertag ist der 25. Dezember, der Christtag, dessen Feierlichkeit allerdings am Vorabend beginnen. Der Geburtstag von Jesus ist aber unbekannt. In alten Aufzeichnungen ist vom 20. Mai zu lesen, andere wiederum sprechen vom 6. Jänner.

 

Bischof feiert in Hospiz und Innsbrucker Dom 

Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler besucht bereits am 21. Dezember die Justizanstalt Völs und gestaltete einen Kurzimpuls mit Weihnachtswünschen. Musikalisch wird diese Botschaft von einem Bläserensemble der Militärmusik Tirol begleitet. Die Grüße erfolgen über Lautsprecher im Freien, da coronabedingt der traditionelle Gottesdienst heuer nicht möglich ist.

Am 24. Dezember besucht der Bischof sozial tätige Einrichtungen und feiert im Hospizhaus in Hall einen weihnachtlichen Gottesdienst.

Die Weihnachtsmette feiert er traditionsgemäß in einer Pfarre der Diözese. Am Christtag zelebriert Glettler das Pontifikalamt im Dom zu St. Jakob in Innsbruck um 10 Uhr.

 

Zweitwichtigstes Fest im Jahr 

Die Frage, warum ausgerechnet der 25. Dezember als Weihnachtsdatum gewählt wurde, löst unter Fachleuten Diskussionen aus. Einige Historiker gehen davon aus, die Kirche habe den Termin bewusst gewählt, um das von den römischen Kaisern eingeführte heidnische "Geburtsfest des unbesiegbaren Sonnengottes" ("Sol Invictus") neu zu deuten. Eine andere Theorie meint, dass christliche Theologen schon im 3. Jahrhundert den im Evangelium nicht genannten Geburtstag Christi am 25. Dezember berechneten, weil man nach der Tradition vom 25. März als Tag seiner Empfängnis ausging.

 

Weihnachten ist für die katholische Kirche das – nach Ostern – zweitwichtigste Fest im Jahr und daher schon in normalen Jahren ein Großeinsatz. Nicht wegzudenken ist der Christbaum. In Mitteleuropa wird er in der Kirche und in Wohnungen sowie auf großen Plätzen in den Ortschaften aufgestellt und geschmückt. Er ist heute zentrales Element der familiären Weihnachtsfeier. Ein weiteres Brauchtum ist die Tradition des Krippenspiels, das die Weihnachtsgeschichte anschaulich nachgestaltet.

 

Heuer stellt Corona die Teams in den Kirchen und Kapellen vor ganz neue Herausforderungen: An den Weihnachtsgottesdiensten nehmen mehr Menschen teil als zu irgendeiner anderen Zeit im Kirchenjahr.

 

Sichere Feiertage 

Weihnachten soll in Österreich auch 2020 sicher und würdig stattfinden, daher raten die katholische Bischofskonferenz und der Ökumenische Rat der Kirchen zu einer erhöhten Zahl an Gottesdiensten. So sollen zusätzliche Christmetten und Krippenandachten stattfinden, dafür kürzer, schlichter und vor allem Corona-sicher. Diese verteilen sich häufig auf verschiedene Plätze im Ort. Es gibt auch die Möglichkeit Gottesdienste im Freien abzuhalten oder diese im Freien mitzufeiern.

 

Auch wenn es kein eigenes Programm gibt sind viele Kirchen untertags geöffnet und laden zu einem Besuch ein. Man kann die Krippe bestaunen, die geschmückte Kirche auf sich wirken lassen, vielleicht etwas Neues entdecken und findet auch Ruhe zum Gebet. Darüber hinaus gestaltet die Katholische Kirche ein umfangreiches Angebot an Livestreams und Behelfen für die Hauskirche, um von Zuhause aus Weihnachten in einem religiösen Sinn zu feiern.

 

Sicherheitsbestimmungen in den Kirchen 

-          Der Mund-Nasenschutz ist immer zu tragen

-          1,5 Meter Abstand

-          Desinfektionsmittel werden bereitgestellt

-          Auf Gemeinde- und Chorgesang muss verzichtet werden, gegebenenfalls kann in reduziertem Ausmaß ein Weihnachtslied gemeinsam gesungen werden

-          Für viele Gottesdienste zu Weihnachten ist eine Anmeldung erforderlich, diese Information ist bei den jeweiligen Pfarren einzuholen.

 

Papst Franziskus: Chance auf "authentischeres" Weihnachtsfest 

Auch unter eingeschränkten Kontakten sollen Menschen nach den Worten von Papst Franziskus sensibel bleiben für die Nöte anderer. Stille und Zurückgezogenheit könnten helfen, Gottes Stimme zu hören, aber zugleich müsse das Herz offen sein für die anderen, sagte der Papst in seiner wöchentlichen Videoansprache am Mittwoch im Vatikan. Die augenblicklichen Restriktionen wegen der Corona-Pandemie könnten helfen, "ein bisschen die Weise zu reinigen, wie wir Weihnachten feiern", und es zu einem "religiöseren, authentischeren und wahreren" Fest machen.

Bischof Hermann Glettler wird am Christtag das Pontifikalamt im Innsbrucker Dom zelebrieren. Foto: Diözese Innsbruck/Cincelli