Tiroler ist neuer Ehebandverteidiger am Vatikan-Höchstgericht

Der Tiroler Kirchenrechtler P. Nikolaus Schöch ist zum (Ehe-)Bandverteidiger ("Defensor vinculi") am vatikanischen Höchstgericht der "Apostolischen Signatur" ernannt worden.

Der 59-jährige Franziskaner ist schon seit einigen Jahren beim obersten Gerichtshof der katholischen Kirche tätig. Zuletzt wirkte er seit 2009 im historischen "Palazzo della Cancelleria" als stellvertretender "Promotor iustitiae" und war damit für Aufgaben zuständig, die denen eines Staatsanwalts bei einem weltlichen Gericht entsprechen.

Die Apostolische Signatur, offiziell Oberster Gerichtshof der Apostolischen Signatur, ist das höchste Gericht der römischen Kurie. Sie hat die Funktionen eines Berufungsgerichts, eines Verwaltungsgerichts und einer Gerichtsverwaltungsbehörde. Das Gericht entscheidet u.a. über Berufungen in Ehenichtigkeitsprozessen. Der Ehebandverteidiger hat dabei die Aufgabe, den Bestand (das "Band") der Ehe von Amts wegen zu verteidigen.

Nikolaus Schöch übte an der "Signatur" schon zwischen 2004 und 2009 das Amt des stellvertretenden Ehebandverteidigers aus. Der aus Innsbruck stammende Franziskaner wurde 1988 zum Priester geweiht. Er spezialisierte sich in Rom auf Kirchenrecht und wurde 1995 Anwalt am Kirchengericht der Rota. 2000 habilitierte er sich an der Universität Salzburg. Zeitweilig leitete Schöch als Dekan an der Päpstlichen Hochschule "Antonianum" die kirchenrechtliche Fakultät.

Als Bandverteidiger an der "Apostolischen Signatur" folgt Schöch auf Joseph Punderson, der im Herbst 2018 pensioniert wurde. Pundersons Name war auf einer Liste seiner früheren Diözese Trenton mit rund 200 "glaubhaft beschuldigten" Missbrauchstätern aus dem US-Bundesstaat New Jersey aufgetaucht. Auf dieser Liste war der Mitarbeiter der Apostolischen Signatur als "aus dem Dienst entfernt" gelistet.

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