Tiroler Caritas: Hunger und Durst sind heilbar

Caritas und Bischof präsentierten Sommerkampagne: "Stoppen wir gemeinsam den Virus der Gleichgültigkeit!"

Von einer „Pandemie des Hungers“ spricht Bischof Hermann Glettler: „Das ist eine versteckte Pandemie.“ Wie bei der Corona-Pandemie brauche es Willen und internationale Kooperation. „Gefährlich ist der Virus der Gleichgültigkeit. Der ist höchst ansteckend“, warnt der Innsbrucker Diözesanbischof im Rahmen der Pressekonferenz zur diesjährigen Caritas-Sommerkampagne „Hunger und Durst sind heilbar!“ Gemeinsam mit dem Bischof Hermann Glettler informierten Caritas-Direktor Georg Schärmer und Caritas-Auslandshilfe-Bereichsleiterin Julia Stabentheiner am Donnerstag, 1. Juli 2021 darüber.

 

Für Georg Schärmer ist es die letzte Kampagne als Caritas-Direktor, in zwei Monaten tritt er seine Pension an. Im Rahmen von „Hunger und Durst sind heilbar!“ blickt er nochmals auf seine Zeit im Einsatz gegen den Hunger zurück: "Einige von Ihnen wissen, dass ich meinen ersten Arbeitstag als Caritasdirektor vor 23 Jahren in einem an diesem Tag notdürftig errichteten Flüchtlingslager in Westafrika verbracht habe.“ Hier habe er zum ersten Mal erfahren, was Hunger und Durst wirklich heißen: „Ich habe damals versprochen, ich werde nicht müde zu betteln. Und ich bin überzeugt, Hunger und Durst sind heilbar!“ 

 

Ein Beispiel 

Burkina Faso und Mali sind Schwerpunktlände der Tiroler Caritas. Julia Stabentheiner nennt als Beispiel eine Familie in Burkina Faso, die noch vor fünf Jahren nur einmal am Tag zu essen hatte. Schulungen in Anbautechniken haben die Erntemenge verdoppelt. Dazu kommt der Gemüseanbau, an dem vor allem die Frauen ihren Anteil haben, der nicht nur den Speiseplan ergänzt, sondern auch ein Zusatzeinkommen bietet. Davon konnte die Familie eine Ziege erwerben. Heute ist nichts mehr von Mangelernährung zu bemerken: Die ganze Familie kann drei Mal am Tag essen. „Um dieses größte Gesundheitsproblem der Welt zu lösen, braucht es keine Wissenschaft“, betont Stabentheiner.

 

Symbolträchtig war der Tisch bei der Präsentation: Anlässlich der Sommersammlung hat ihn die Caritas mit einer Tischdecke gestaltet. Er versinnbildlicht das gemeinsame und geteilte Essen und soll über den Sommer an verschiedenen Orten der Diözese Innsbruck aufgestellt werden. Bischof Hermann warf die Frage auf: "Wer darf Platz nehmen am Tisch des Lebens? Leider werden durch die versteckte Pandemie des weltweiten Hungers viele von diesem Tisch verdrängt. Diese Tatsache wollen wir nicht einfach zur Kenntnis nehmen. Stoppen wir gemeinsam den Virus der Gleichgültigkeit!“

 

Caritas-Spendenkonto  

IBAN AT79 3600 0000 0067 0950, 

Kennwort: Sommersammlung 

Online-Spenden: www.caritas-tirol.at

Gemeinsam am Tisch (v. l. n. r.): Stellv. Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, Bischof Hermann Glettler, Caritas-Auslandshilfe-Bereichsleiterin Julia Stabentheiner, Caritas-Direktor Georg Schärmer​, Verena Gutleben (Leiterin Kommunikation, Caritas Tirol) Foto: Diözese Innsbruck, Cincelli