Sternsinger: Der Segen kommt auch mit Mundschutz

Segen zu den Menschen bringen und Spenden für internationale Projekte sammeln

Ob in direkter Begegnung oder auf anderen Wegen – auch zu Corona-Zeiten findet die Sternsingeraktion statt. Je nach Pfarre und geltenden Vorschriften plant die Katholische Jungschar der Diözese Innsbruck eigene Lösungen. „Der Segen kommt – heuer einfach vielfältiger. Man darf sich gerne überraschen lassen“, zeigt sich die zuständige Referentin Karin Boscolo motiviert.

 

Christus Mansionem Benedicat 

20–C+M+B–21: Die Abkürzung steht für „Christus Mansionem Benedicat“ und das Jahr 2021. „Gerade in der derzeitigen Situation ist dieser Segen besonders passend“, erklärt Boscolo. Damit dieser Segen an die Eingangstüren der Häuser kommt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Für die Kinder, die als „Heilige drei Könige“ von Haus zu Haus ziehen ist ein eigenes Hygienekonzept erarbeitet worden.

Sollten aber auch diese Besuche erschwert oder gar nicht möglich sein, hat die Tiroler Jungschar Türanhänger entworfen, die mit Segenswünschen und Informationsmaterial kontaktlos hinterlassen werden. So können sich beispielsweise Kinder, die sonst als SternsingerInnen unterwegs wären und heuer nicht dürfen, mit selbstgemachten kleinen Texten immer noch aktiv an der Aktion teilnehmen.

Beim Besuch der Sternsinger gelten auch im Innsbrucker Dom Maskenpflicht und Abstandsregeln. Foto: Diözese Innsbruck/Cincelli

Beispielprojekt Südindien

Südindien steht bei der aktuellen Sternsingeraktion beispielhaft für rund 500 Hilfsprojekte, die mit den Spendengeldern finanziert werden. Hier trifft der Klimawandel Bauern- und Fischerfamilien hart. Ernten fallen aus, Fische wandern in kühlere Gewässer ab, Stürme zerstören ganze Siedlungen. Hunger und Krankheit sind die Folge. Die Corona-Pandemie erschwert die Situation zusätzlich. Die Menschen haben kaum Zugang zu ärztlicher Versorgung und Medikamenten.

 

Projektpartner sind vor Ort SNIRD (Society for National Integration through Rural Development) und YFA (Youth for Action). In anderen Jahren gehören gegenseitige Besuche zur Dreikönigsaktion. In diesem Jahr regt die Jungschar dagegen einen Videodialog an. Die Pfarre Arzl (Innsbruck) hat bereits einen solchen gestartet, Videos werden auf der Homepage www.sternsingen.at veröffentlicht. „Es wäre schön, wenn viele weitere Jungschargruppen diese Alternative zum traditionellen Gästebesuch wahrnehmen“, regt Boscolo an.

Mädchen und Frauen haben in der indischen Gesellschaft wenig Rechte. SNIRD fördert deswegen Frauen-Selbsthilfegruppen. Foto: Georg Bauer/DKA

Über die Dreikönigsaktion

Etwa 10.000 Kinder sind jedes Jahr in Tirol im Rahmen der Sternsingeraktion unterwegs, allein in der Diözese Innsbruck grob 7.000. Bei der vergangenen Aktion sammelten sie mehr als 1,8 Millionen Euro. Österreichweit haben SternsingerInnen seit 1954 über 470 Millionen Euro ersungen.

Heuer ist alles ein bisschen anders. Was immer geht: Online gehen auf www.sternsingen.at. Foto: Paul Feuersänger