"Skulptur der Vergebung" eingeweiht

Bronzeguss vor Dreiheiligenkirche als Aufruf zur Überwindung von Hass - Auftraggeber hatten Sohn vor drei Jahren durch grauenvollen Mord verloren

Vor der Innsbrucker Dreiheiligenkirche ist am Samstag eine Bronzeskulptur gesegnet worden, die ihre Betrachter an die Kraft der Vergebung erinnern soll. Im Gedenken an eine in unmittelbarer Nähe geschehenen Bluttat von Ende November 2018 - ein schwer schizophrener Täter hatte dabei einen 21-Jährigen Vorarlberger erstochen, was mittlerweile strafrechtlich aufgearbeitet ist - haben die tief religiösen Eltern des Opfers das Mahnmal des Lustenauer Bildhauers Udo Rabensteiner in Auftrag gegeben. Dessen Segnung nahmen der Feldkircher Bischof Benno Elbs und Propst Florian Huber im Rahmen eines Gottesdienstes vor Ort vor, in Anwesenheit der Eltern, des Künstlers sowie auch des Innsbrucker Bürgermeisters Georg Willi, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Sonntag).

 

Die Skulptur ist über zwei Meter hoch, wiegt eine halbe Tonne und wurde in der Tiroler Kunstgießerei Krismer unter Mitarbeit des Steinmetz Peter Mennel aus Bronze gefertigt. Sie zeigt eine göttliche Hand, die helfend von oben nach unten fasst und dort Hilfesuchende ergreift. "Hände dienen dem Menschen als Werkzeug der Liebe, aber auch der Gewalt", ist auf einer ergänzenden Tafel zu lesen. Betrachter sollten darin bestärkt werden, "an eine Welt zu glauben, in der die einzige Antwort auf Gewalt die Liebe, der Frieden, die Vergebung, die Hoffnung und der Glaube sein können und dadurch Freiheit, Segen und Freude erfahrbar werden".

 

Die beiden Auftraggeber sind das Bregenzer Ehepaar Theresia und Wolfgang Perauer. Bei dem Gedenkgottesdienst berichteten sie, damals nach dem grauenvollen Mord an ihrem Sohn Michael zunächst Zorn und Hass verspürt zu haben. Dies habe sich jedoch im Glauben an Gott in "Vergebung und Frieden" gewandelt. "Unser Sohn hätte es so gewollt, denn er wusste, dass aus Gewalt nur Gewalt entsteht. Er hat jeden Menschen angenommen, wie er war", erklärte Theresia Perauer. Bürgermeister Willi sprach von einem "Zeichen der Stärke" und betonte, die Familie habe damit einen "Grundstein gegen Gewalt" gesetzt. Die Stadt Innsbruck hatte laut ORF Tirol die Kosten der Aufstellung übernommen und den Platz dafür zur Verfügung gestellt. Das Kunstwerk selbst war von Privatspenden finanziert worden.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Udo Rabensteiner