„Reload eucharistischer Spiritualität“: Fronleichnam in Innsbruck

Keine offizielle Landesprozession aber öffentliches Zeugnis für Christus und den Glauben

Viele Pfarren der Diözese Innsbruck begehen in diesem Jahr Fronleichnam erneut in abgeänderter und oft kleinerer Form. Auch die traditionelle Feier im Innsbrucker Dom sowie die anschließende Prozession fanden in einer „abgespeckten“ – aber dennoch gut sichtbaren – Version statt. Die traditionelle Tiroler Landesprozession zur Basilika Wilten fiel aus.

Ähnlich wie im Vorjahr wurde der Fronleichnamstag im Dom zu St. Jakob in Innsbruck mit einem festlichen Gottesdienst mit Bischof Hermann Glettler begonnen, dem eine einfache Prozession mit dem Allerheiligsten zur Annasäule in der Maria-Theresien-Straße folgte. Dort fand eine kurze Wort-Gottes-Feier mit Predigt und Segen für Stadt Innsbruck und das Land Tirol statt. Es galten die an diesem Tag aktuellen Covid Maßnahmen: 2-Meter-Abstand und FFP2-Maskenpflicht. 

 

In seiner Predigt unterstrich​ Bischof Hermann Glettler, dass Fronleichnam seit dem 13. Jahrhundert das öffentliche Bekenntnis zur realen Gegenwart Jesu in der Eucharistie sei: „Ich bin überzeugt, dass eine reife, geistvolle eucharistische Spiritualität sehr viel zur Tröstung, Gesundung und Neuausrichtung von Kirche und Gesellschaft beitragen kann. Eucharistische Spiritualität stellt Jesus in den Mittelpunkt und ermutigt zu einem jesuanischen Engagement – zu einem solidarischen Brot werden für die Welt.“ Dabei bezog er sich auch auf das Gedenkjahr zum 500. Geburtstag des Diözesanpatrons: „Im Jahr des katholischen Reformators Petrus Canisius wünsche ich mir jedenfalls einen Reload eucharistischer Spiritualität.“

Fotos: Cincelli

Fronleichnam

Die Geschichte des Fronleichnamsfests reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.

Zu Fronleichnam bezeugen Katholiken ihren Glauben an die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Das Wort "Fronleichnam" leitet sich vom mittelhochdeutschen "vron", das heißt "Herr", und "lichnam", also "lebendiger Leib", ab und bedeutet "Lebendiger Leib des Herrn". In den Prozessionen wird die konsekrierte Hostie in einem Schaugefäß, der Monstranz, mitgetragen. 

 

In Innsbruck hat die Landesprozession Tradition. Sie führte zuletzt in coronafreien Jahren vom Innsbrucker Dom zur Basilika Wilten. Eine lange Tradition pflegt die Landschaftliche Pfarre Mariahilf, wo 1767 die erste Fronleichnamsprozession stattfand.