Reise der Partnerdiözesen nach Satu Mare
VertreterInnen der beiden Passau und Innsbruck besuchen derzeit Rumänien. Unter der Leitung ihrer Bischöfe Stefan Oster (Passau) und Hermann Glettler (Innsbruck) besichtigen sie Einrichtungen und Projekte in ihrer gemeinsamen Partnerdiözese Satu Mare. Darunter befindet sich auch ein Zentrum für Vertriebene aus der Ukraine.
Seitens der Diözese Innsbruck nehmen neben dem Bischof noch dessen Büroleiter Josef Baittrok, Harald Fleißner (Leiter SEELSORGE.leben), Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, Bettina Waldauf (Projektreferentin der Caritas für Rumänien) und Julia Sabentheiner (Welthaus) teil. Nach der langen Anreise wurden die TeilnehmerInnen vom örtlichen Bischof Jenő Schönberger zu einem gemeinsamen Essen eingeladen.
(Bildrechte aus Dateinamen erkennbar)

Fotos des ersten Tags
Reha-Zentren und Musik
Eine der ersten Stationen der Reise waren zwei kirchlichen Reha-Zentren, deren Arbeit auch aus dem Bistum Passau unterstützt wird. Gerade nach der Corona-Pandemie sei die Situation vieler sozial schwächerer Familien enorm angespannt gewesen, nun wurde die Situation durch den Kriegsausbruch im Nachbarland Ukraine erneut verschärft. Im Reha-Frühförderzentrum werden Kinder ab der Geburt bis zu einem Alter von sieben Jahren ambulant gefördert, die unter Entwicklungs- und Aufmerksamkeitsstörungen leiden. „Die Kosten für diese Versorgung werden von rumänischen Krankenkassen nur zu ca. einem Drittel übernommen, die Caritas vor Ort muss den Rest der Kosten selbst tragen“, erklärt Caritasvorstand Konrad Niederländer.
Ein weiteres Reha-Zentrum in der Stadt Satu Mare ist das Reha-Zentrum Janos Scheffler, in dem überwiegend geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen therapeutisch versorgt werden. Träger sind die Barmherzigen Schwestern, deren Konzept so aufgebaut ist, dass an einem Ort umfassend Hilfe für Menschen von der Geburt bis zum Alter von ca. 18 Jahren geleistet werden kann. In beiden Zentren wurden und werden schwerpunktmäßig auch autistische Kinder betreut, die einen besonderen Förderungsbedarf haben.
Bischof Hermann Glettler äußerte sich dazu auf Instagram: "So viele beglückende Begegnungen in unserer Partnerdiözese im Norden Rumäniens, einige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Musikschule für Alle, ein Rehazentrum mit optimaler Ausstattung, ein Heim für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, und ein Kindergarten für Roma Kinder, … Und ein authentischer Glaube. Herz, was willst Du mehr?"
Am Abend wurde gemeinsam die Heilige Messe gefeiert, an deren Ende Bischof Eugen Schönberger an Bischof Hermann und Bischof Stefan im Namen der römisch-katholischen Diözese Satu Mare die Silbermedaille Seliger Johannes Scheffler verliehen hat: Für die langjährige Unterstützung der pastoralen Programme und der karitativen Hilfe. In seiner Predigt sagte Bischof Stefan über die „lange, sehr wechselhafte und eindrucksvolle Geschichte der Diözese“, dass er sehr viel lernen durfte, wie die Menschen im Bistum trotz Unterdrückung mit ihrem Glauben stets weitergangen seid, „mit vielen Verbindungen in andere Länder, auch zu uns“. Der Zusammenhalt auch der Minderheiten und die pastorale Arbeit seien eindrucksvoll. Bischof Stefan frage sich zusammen mit Bischof Hermann Glettler auch, was „wir von euch lernen können?“ Wie es zum Beispiel gelingen kann, dass sich erwachsene Menschen mit dem Glauben auseinandersetzen. „Das scheint bei euch Alltag zu sein“, so der Bischof, der den Mitarbeitenden des Bistums und Caritas vor Ort auch für ihren großen Dienst an den Schwächeren dankte. „Wir alle sind Geschwister, weil wir glauben, dass Jesus lebt und dass er uns verbindet. Und dieser Glaube mache es möglich, die vielen Dienste der Hilfe zu tun, wie sie an diesem Tag gezeigt wurden.

Foto: Baittrock
Fotos des zweiten Tags
Besuch an der ukrainischen Grenze
Für Mittwoch stand ein Besuch in Sighetu Marmației an - ein Grenzort. Dort werden von Seiten der Caritas und der Stiftung Fundatia Hans Lindner in Satu Mare täglich Flüchtende u. a. mit Essen versorgt. Die Tiroler Abordnung hat dabei symbolisch Hilfsgüter übergeben.
Am Abend predigte Bischof Hermann beim gemeinsamen Gottesdienst: "Gott sieht vor. Er wirkt mit seinem Geist die ,Knöpfe des Herzens´ auf. Er stärkt den Glauben, richtet auf und gibt Solidarität. Das ist eine österliche Dynamik! […] Um diese Dynamik bitten wir – für Rumänien, aber auch für die anderen Diözesen. Um eine Dynamik der Liebe!"

Foto: Baittrok