Pastoraltagung: Jugendliche mit ihrer Expertise ernstnehmen

KJ-Experte Roman Sillaber pocht auf mehr Möglichkeiten der Partizipation

Um Partizipation von Jugendlichen ging es in einem Workshop bei der Österreichischen Pastoraltagung, die sich heuer dem Thema Jugendpastoral widmete. Für Roman Sillaber von der Katholischen Jugend in der Diözese Innsbruck sei es wichtig, Jugendliche mitgestalten zu lassen und ihnen dazu Raum zu geben - auf welche Weise, sei eine "Frage des Stils", befand der Experte. Zur Sprache kam auch der Wunsch nach mehr selbstkritischer Haltung seitens der Kirche. Sillaber stellte zur Frage, ob Partizipation innerhalb der Kirche als selbstverständlich angenommenes Basismerkmal von Zufriedenheit gelte, das erst bei seinem Fehlen zu Unzufriedenheit führe. Der KJ-Abteilungsleiter verwies dabei auf das sogenannte Kano-Modell, das Zusammenhänge zwischen Eigenschaften eines Produkts oder einer Dienstleistung und der Kundenzufriedenheit herstellt.

 

Die oft beschworene Partizipation Jugendlicher müsse auch gelebt und Möglichkeit dazu geboten werden, unterstrich Sillaber. Schon in jungen Jahren gelte es Teilhabe zu erfahren und einzuüben. Jugendlichen sei es selbst wichtig, ihre Lebenswirklichkeit mitzugestalten. Die Abstufung dazu - von Instrumentalisierung über Information und Einbeziehung bis hin zum Übertragen von Entscheidungsmacht - sollten in ihrer Bandbreite auch heute im kirchlichen Alltag sichtbar werden, führte der Experte aus. Beispiele dafür seien Formen der Stellvertretung und Beteiligung, punktuelle Teilhabe im Pfarrgemeinderat, Mitbestimmung durch Wahl, sowie auch weniger verbindliche, offene Formen und schließlich Projekte mit definiertem Thema, Zeitraum, Teilnehmenden und Zielen wie etwa das Jugendprojekt "72 Stunden ohne Kompromiss".

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Foto: Cincelli/dibk.at