Ökumene: Innsbrucker Theologe in neue Dialogkommission berufen

Innsbrucker Liturgiewissenschaftler Lumma wurde vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen in die Dialogkommission zwischen römisch-katholischer Kirche und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) berufen.

Innsbrucker theologische Expertise für den ökumenischen Dialog: Der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen hat den Innsbrucker Liturgiewissenschaftler Liborius Lumma in die neue Dialogkommission zwischen der römisch-katholischen Kirche und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) berufen. Das teilte die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck am Dienstag gegenüber Kathpress mit. Die Dialogkommission nimmt in den kommenden Monaten auf der Grundlage eines vorangegangenen mehrjährigen Sondierungsprozesses ihre Arbeit auf.

 

2018 war die Aufnahme eines offiziellen ökumenischen Dialogs zwischen katholischer Kirche und der Vereinigung verschiedener evangelischer Bekenntnisgemeinschaften - eben der in der GEKE zusammengeschlossenen lutherischen, reformierten und unierten Kirchen - vereinbart worden. Dieser Dialog stellt insofern eine Besonderheit dar, als bislang ökumenische Dialoge stets bilateral mit den jeweiligen einzelnen Kirchen geführt wurden. Ziel des neuen Dialogs ist es, zunächst das unterschiedliche Selbstverständnis der jeweiligen Kirche auszuloten, im Dialog Erreichtes und Gemeinsamkeiten zu benennen. Von dieser Standortbestimmung aus soll, als nächster Schritt, auch das ökumenische Ziel der Abendmahlsgemeinschaft in den Blick genommen werden.

 

Vorausgegangen waren diesem aktuellen neuen Dialog mehrjährige Konsultationen und Gespräche. Dabei wurden, ausgehend von der Kirchenkonstitution "Lumen Gentium" (1964) und dem GEKE-Dokument "Die Kirche Jesu Christi" (1994), Annäherungen im Verständnis der Kirche, der Ämter und der kirchlichen Einheit festgestellt, die frühere Dialoge noch nicht formulieren konnten. Als Ergebnis wurde ein gemeinsamer "Bericht über Kirche und Kirchengemeinschaft" erarbeitet. Im September 2018 unterzeichneten dann GEKE-Präsident Gottfried Locher und Kardinal Kurt Koch seitens des Päpstlichen Einheitsrates eine Erklärung zur Aufnahme eines offiziellen ökumenischen Dialogs.

 

Prof. Liborius Olaf Lumma lehrt am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Der 1973 im nordrhein-westfälischen Siegen geborene Lumma studierte bis 2002 Katholische Theologie und Philosophie in Münster. 2006 promovierte er im Fach Liturgiewissenschaft an der Universität Innsbruck. 2015 folgte die Habilitation und die Ernennung zum Privatdozenten. National wie international hat sich Lumma vielfältig im ökumenischen Dialog engagiert.

 

Die Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen Europas (GEKE) vertritt rund 50 Millionen Protestanten aus fast 100 lutherischen, methodistischen, reformierten und unierten Kirchen in ganz Europa. Sie wurde 1973 mit dem Ziel gegründet, die Spaltung zwischen reformierten und lutherischen Kirchen zu überwinden.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at

Liborius Lumma unterrichtet am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck.