ORF-Aktion Licht ins Dunkel: Glettler spendet Kunstwerk für Versteigerung

Ein Gegensymbol zur Gier ist das Kunstobjekt, das Bischof Hermann Glettler der ORF-Aktion "Licht ins Dunkel" zur Verfügung stellt. "ON, 2016" heißt das Werk: Ein Koffer, aus dem eine kreisrunde Scheibe ausgeschnitten ist.

Rund um Weihnachten steht im ORF Landesstudio Tirol „Licht ins Dunkel' im Mittelpunkt zahlreicher Sendungen. Zu den Livesendungen haben sich viele Künstler, Großspender und Prominente angesagt, darunter auch Bischof Hermann Glettler und Caritasdirektor Georg Schärmer.

Bei der Live-Versteigerung können unter anderem Bilder von Bischof Reinhold Stecher und Egon Günther Mitterer, eine Reliefgrippe von Johannes Maria Pittl sowie eine kunstvoll gestaltete Autografenplatte zur Medaille "Schlacht am Bergisel" ersteigert werden.
Bischof Hermann Glettler stellt für die Live-Versteigerung das Objekt "ON, 2016" zur Verfügung. Das Kunstwerk ist ein alter Koffer, aus dem vorne und hinten eine kreisrunde Scheibe ausgeschnitten wurde.
Antisymbol zur Gier 
Bischof Glettler beschreibt sein Objekt:  „Ich habe einen gebrauchten Koffer so bearbeitet, dass ihm seine Funktion entzogen wurde. Viele Assoziationen sind möglich. Für uns ist es durchaus schick, wenn man mit solchen Koffern reist. Es entspricht einem coolen Retro-Design. Aber es gibt die vielen Fluchtreisenden, die tatsächlich mit solchen Koffern unterwegs sind."
Glettler fragt: „Was können wir denn wirklich mitnehmen? In unserer nervösen Gesellschaft dominiert auf weiten Strecken die Gier nach immer mehr. Das Transportobjekt mit dem riesigen Loch ist vielleicht ein Antisymbol zu Gier. Es funktioniert nicht mehr zum Transport von Waren und Gütern. Der verunstaltete Koffer ist ein Plädoyer zum Loslassen, um innerlich befreiter zu werden. Wenn wir einmal bei unserem letzten Ziel angekommen sind, werden wir dort mit Sicherheit nicht nach materiellem Besitz, Erfolgen oder sozialem Status bewertet werden.“  

Künstlerisch betrachtet, meint Glettler, gehe es um die Transformation eines Objektes: „Der Koffer wird durch das Ausschneiden der Löcher zu einem vollkommen anderen Objekt. Das ist vom handwerklichen Aspekt her gesehen ein ganz minimaler Zugriff, nichts Großartiges. Aber Kunst ist ja mehr als das, was man handwerklich herstellen kann. Angesichts der Bilder von den unzähligen Fluchtkatastrophen kann der Koffer mit dem Loch vielleicht doch etwas in uns in Bewegung setzen.“
Glettler über „Licht in Dunkel“: „Es gibt immer einen Türspalt, wo das Licht hereinkommen kann.“
Der Innsbrucker Bischof zum sozialen Engagement des ORF: „Licht ins Dunkel ist eine der großen Sozialaktionen des Landes. Viele humanitäre Einrichtungen und soziale Initiativen profitieren davon. Unzählige großzügige Menschen werden sich auch heuer daran beteiligen. Das eigentliche ‚Licht ins Dunkel‘ ist jedoch das Geschehen der Weihnacht selbst. Auf dem Hirtenfeld erstrahlte ein faszinierendes Licht auf. Gott hat die Hirten, also jene Menschen, die da am Rande der Gesellschaft gelebt haben, mit seiner Gegenwart überrascht. Von Leonard Cohen gibt es eine berührende Liedzeile: There is always a crack, where the light comes in. Es gibt immer einen Türspalt, wo das Licht hereinkommen kann. Manchmal sind es auch Probleme oder die Erfahrung, dass man wirklich ansteht und keine Lösung mehr hat. Auch da kann geheimnisvoll Gottes Licht einbrechen. Und wenn wir versuchen, füreinander da zu sein, bricht hundertprozentig ein Licht herein.“ 

DVD von Bischofsweihe – Erlös für „Licht ins Dunkel“
Erinnerungen an ein großes Fest: Von der Bischofsweihe von Hermann Glettler in der Olympiahalle Innsbruck wird in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol eine DVD mit den Aufnahmen des ORF produziert. Diese kann bei der Diözese Innsbruck zum Preis von 10 Euro zzgl. Versand bestellt werden. Infos: Birgitt Köck, Tel. 0512/2230-2227 oder E-Mail: birgitt.koeck@dibk.at 

Der Erlös kommt der ORF-Aktion „Licht ins Dunkel zugute.

Bischof Hermann Glettler stellt für „Licht ins Dunkel“ eines seiner Werke für die Live-Versteigerung zur Verfügung. Im Bild mit „Licht ins Dunkel“-Organisator Bernhard Triendl. Foto: Diözese Innsbruck