Missbrauch: Expertenkommission gebildet, klares Ja zur Ombudsstelle

Missbrauch: Die Diözese Innsbruck hat eine Expertenkommission gebildet. Den Versuch, die Arbeit und Kompetenz der Ombudsstelle in Zweifel zu ziehen, weist sie entschieden zurück.

Missbrauch: Expertenkommission gebildet 

Die Diözese Innsbruck hat eine Expertenkommission gebildet, die die Aufgabe hat, in Zusammenarbeit mit der Ombudsstelle Missbrauchsfälle aufzuklären und aufzuarbeiten. Dieser Kommission gehören Fachleute aus dem juridischen, psychotherapeutischen und kirchlichen Bereich an. Sie besteht aus neun Mitgliedern:
- Dr. Ekkehard Rainer, Leitender Oberstaatsanwalt i. R.
- Prim. Univ. Prof. Dr. Christian Haring, Ärztlicher Direktor des Psychiatrischen Krankenhauses des Landes Tirol
- Mag. Martin Christandl, Psychotherapeut und Leiter des Männerzentrums „Mannsbilder“
- Inge Pellizzari, Psychotherapeutin
- Mag. Hans Tauscher, Psychotherapeut und Leiter der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck
- Dr. Karin Urban, Psychotherapeutin und Mitarbeiterin in der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck
- Mag. Jakob Bürgler, Generalvikar der Diözese Innsbruck
- Mag. Raimund Schreier, Abt des Stiftes Wilten, Vertreter der Ordensgemeinschaften
- Dr. Winfried Schluifer, Direktor des Bischöflichen Schulamtes. 

Die Kommission sichtet die gemeldeten Fälle, berät die weitere Vorgangsweise und setzt Maßnahmen zur Aufarbeitung. Sie verhilft Opfern zu ihrem Recht und bringt Täter dazu, ihre Verantwortung wahrzunehmen und Schuld anzuerkennen. Sie hilft der Kirche, sich der Vergangenheit zu stellen und Fehler und Defizite in den Blick zu nehmen. Sie erstellt Konzepte für Präventionsmaßnahmen und zieht Schlussfolgerungen, wie die Diözese ihren Umgang mit Missbrauch und Gewalt verbessern kann.

Klares Ja zur Ombudsstelle 

Entschieden weist die Diözese Innsbruck den Versuch zurück, die Arbeit der diözesanen Ombudsstelle in Frage zu stellen und ihr die Kompetenz in der Klärung und Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen abzusprechen. Entgegen Medienberichten ist es gut, dass die Diözesen eigene Anlaufstellen für vom Missbrauch Betroffene führen. Die bisher rund 100 Kontaktaufnahmen in der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck bestätigen, dass diese für viele eine wichtige Anlaufstelle der Kirche darstellt und bei nicht wenigen großes Vertrauen genießt. Die Diözese befürwortet klar, dass sich jene, die nicht die diözesane Ombudsstelle kontaktieren können oder wollen, andere Einrichtungen in Anspruch nehmen. Eine Zusammenarbeit mit der Justiz wird aktiv angegangen. Die Diözese bekräftigt, allen Missbrauchsvorwürfen und -meldungen konsequent nachzugehen. Dass dies längere Zeit in Anspruch nehmen wird, liegt in der Natur der Sache.

Msgr. Mag. Jakob Bürgler, Generalvikar der Diözese Innsbruck

Missbrauch: Expertenkommission gebildet, klares Ja zur Ombudsstelle