Lange Nacht der Kirchen 2021: Endlich wieder raus!

Rund 40 Einrichtungen in der Diözese Innsbruck Teil der ökumenischen Veranstaltung

Nach einer coronabedingten Unterbrechung im Vorjahr konnte heuer in der Diözese Innsbruck zum 13. Mal die Lange Nacht der Kirchen durchgeführt werden. Insgesamt vier verschiedene christliche Konfessionen, römisch-katholisch, evangelisch, serbisch-orthodox und heuer erstmals die neuapostolische Kirche, öffneten die Kirchentüren um zahlreichen BesucherInnen ein buntes Programm zu bieten. „Es war zu spüren, dass die Menschen wieder rauswollen. Mancherorts war es sogar ein wenig schwierig, sich zu entscheiden. Man hatte ja die Wahl aus zahlreichen Programmpunkten“, so die neue Koordinatorin der Langen Nacht der Kirchen in der Diözese Innsbruck, Sabine Musenbichler. Insgesamt nahmen rund 40 Kirchen, Klöster, Kapellen und kirchliche Einrichtungen bei freiem Eintritt mit rund 80 Veranstaltungen teil.

 

Angesichts der Corona-Pandemie sei die Öffnung ein „hoffnungsvolles Zeichen“, so Bischof Hermann Glettler an. Man solle merken „Kirche lebt ihre Gastfreundschaft!“ Die Kirchenräume seien keine Vereinslokale, sondern „stehen allen Menschen offen - auch denen, die jetzt offiziell keinen Bezug mehr zur Kirche haben oder die sich vielleicht sogar als nicht glaubend bezeichnen würden“, betonte der Bischof: Die Kirche sei ein „Ort des Ankommens, auch des Gebets“.

 

Breit gefächertes Programm 

Vom ökumenischen Start um 18 Uhr im Dom zu St. Jakob bis hin zur zeitgenössischen Kunst anlässlich des Petrus Canisius Jahres und der geöffneten serbisch-orthodoxen Kirche spannte sich das Programm in Innsbruck.

 

Die evangelische Auferstehungskirche lud organisiert von der Multireligiösen Plattform Innsbruck erneut zu einem Gang durch die Religionen. In der Martin Luther Kirche in Lienz stellte der Künstler Kurt Philippitsch gemeinsam mit SchülerInnen verschiedener Jahrgangsstufen und Schulen „Tiere in der Bibel“ aus.

 

Erste Ausstellung im Keller des Bischofshauses 

Im Bischofshaus öffnete Bischof Hermann Glettler die Türe seines historischen Kellers erstmals für „vulgata reloaded“ des französischen Malers Guillaume Bruere. Diese ist ab sofort Teil der Ausstellung „GEBT MIR BILDER!“, die auch an anderen Standorten in Innsbruck und Hall in der Langen Nacht zu besuchen war und bis 30. September 2021 bestehen bleibt.

 

Die Kirche im Herzen der Stadt – Spitalskirche Innsbruck lud zu einem mehrstündigen und abwechslungsreichen Programm. Den Beginn machte eine Schatzsuche für Kinder. LiebhaberInnen der Tiroler Literaturszene kamen dort auf ihre Kosten: Szenisch gelesen wurde das Stück „Krach im Hause Gott“ von Felix Mitterer im Beisein des Autors.

 

Großer Beliebtheit erfreute sich die Kanzelpredigt von Józef Niewiadomski in der Innsbrucker Jesuitenkirche (https://jesuitenkirche-innsbruck.at/at/1630-kanzelpredigt-zur-langen-nacht-der-kirchen).

 

Die serbisch-orthodoxe-Kirche begrüßte dieses Jahr zum ersten Mal in ihrer neuen Kirche in der Maximilianstraße in Innsbruck die BesucherInnen der Langen Nacht der Kirchen. Es bestand die Möglichkeit die Kirche zu erkunden, die Ikonenaustellung zu besuchen und mit Vertretern der Kirchengemeinde ins Gespräch zu kommen.

 

Für Klein und Groß 

In Sistrans kamen besonders die Kleinsten auf ihre Kosten: Bei einer Dank- und Segensfeier wurden die Dreiradler, Fahrräder und Tretroller der Kinder gesegnet, mit denen sich dann auf die Suche nach den Impulsen „zum Pflücken“ gemacht wurde.

 

Der Abschluss des Programms in Jenbach fand nach Stationen in der neuapostolischen Kirche und der evangelischen Kirche in der katholischen Kirche statt. Dort konnten sich die BesucherInnen über ein Infotheater der Jenbacher Jugend freuen. Im Rahmen einer „Kirchenführung wurde die Geschichte der Kirche erklärt, auch Petrus Canisius, dessen 500. Geburtstag wir heuer feiern, kam vorbei um sich vorzustellen.

 

Für die Lange Nacht der Kirchen 2021 wurde wieder ein Bibelspruch als Motto gewählt: Du sendest Finsternis und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere des Waldes. (Ps 104,20)

 

Es galten bei den Veranstaltungen die neuen Corona-Bestimmungen und die "3 G"-Regeln. Kurze damit verbundene Wartezeiten wegen der Einlasskontrollen waren kein Hindernis für eine gute Stimmung und ein interessiertes Publikum.

 

Von Arno Cincelli und Michael Gstaltmeyr

Fotos: Cincelli