In Memoriam Prälat Gotthard Egger

Der Altpropst am Innsbrucker Dom, Prälat Gotthard Egger, ist am Sonntag, 22. März, im 91. Lebensjahr gestorben.

Gotthard Egger wurde am 16. September 1929 als drittes von 7 Kindern in eine Bäckerfamilie in Neustift i. St. hineingeboren. 1949 maturierte er im Paulinum Schwaz. Nach dem Theologiestudium in Innsbruck erfolgte am 4. April 1954 im Canisianum seine Priesterweihe durch Bischof Dr. Paulus Rusch. Seine Primiz feierte er in Umhausen, dem damaligen Wohnort seiner Familie.

1954 bis 1956 wirkte er als Kooperator in der Pfarre Innsbruck-Saggen, 1956 bis 1959 in Wilten-West und von 1959 bis 1960 in Imst. Bis 1967 war er Diözesanjugendseelsorger der weiblichen Jugend und anschließend Zentralseelsorger der weiblichen Kath. Landjugend Österreichs in Wien, von 1969 bis 1971 auch Rektor des Kath. Jugendwerkes Österreichs. 1971 folgte die Rückkehr in die Diözese Innsbruck als Pfarrer von Innsbruck-St. Paulus, der damals größten Pfarre der Diözese. Von Bischof Dr. Reinhold Stecher wurde er 1986 zum Regens des Priesterseminars bestellt.

1989 erfolgte die Ernennung zum Propst von St. Jakob. Als Dompfarrer und Erstdekan von Innsbruck wirkte er bis zu seiner Pensionierung 2004. Vielen war er anschließend in persönlichen Kontakten und in priesterlichen Diensten weiterhin nahe. Im Nothburgaheim hat er in den vergangenen Monaten einen guten Ort der Begleitung und des Abschiednehmens von diesem Leben gefunden. Persönlich bescheiden, von großer Herzensgüte, mit Vertrauen und Wertschätzung seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber, hat unter seiner Verantwortung neben vielen anderen seelsorglichen und organisatorischen Verpflichtungen 1990 bis1993 die Innenrestaurierung des Domes St. Jakob stattgefunden. Als einzige Domkirche Österreichs mit dem Apostel Jakobus als Patron war es ihm ein großes Anliegen, für den wiederentdeckten Pilgerweg nach Santiago de Compostela in der Gründung der Jakobsgemeinschaft Tirol eine Anlaufstelle für Pilgerinnen und Pilger zu bieten. Als größte Herausforderung in seiner Zeit als Vorsitzender der Stiftung Nothburgaheim, der Scheuchenstuel Stiftung und der Stiftung Schüler- und Lehrlingsheim konnte er in großer Dankbarkeit für vielfältig erfahrene Unterstützung, besonders auch von Bürgermeister und Stadt Innsbruck, 2002 die Segnung des Neubaus des Nothburgaheims vornehmen.

Den gegebenen Umständen findet die Beerdigung am Friedhof Neustift i. St. nur im kleinsten Kreis stattfinden. Der Termin für einen festlichen Abschiedsgottesdienst im Dom St. Jakob wird zum gegebenen Zeitpunkt bekannt gegeben.